Er hatte, so sagt man, brutaler Weise die Schwächeren gerne geschlagen. Er konnte es, denn er war im Preise der Öffentlichkeit, dieses zu wagen.
Er hatte, so sagt man, ganz still und leise, einen Kindersoldaten erschossen. Er blieb unbehelligt, denn er fuhr die Gleise, die Sieger so reichlich genossen.
Er hatte, so sagt man, über Krieg berichtet, und schrieb einen guten Roman. Genie wurde diesem nun angedichtet. Vielleicht war es sein Größenwahn?
Ich bin nicht devot, lasse mich nicht umnachten. Ich kann aus dem Herz nur E.H. tief verachten.
Lieber Ferdi, ich stimme Dir in allem zu. Mir war das schon beim Schreiben klar, doch ich wollte, ehrlich gesagt, provozieren. Zumindest ist es mir stilistisch gelungen. Ich habe eine konkrete Person der Vergangenheit im Auge (Nobelpreisträger), die heute immer noch hoch verehrt wird, da kaum einer um die Hintergründe weiß. Es war ein innerlicher Groll, der durch einen anderen Groll ausgelöst wurde. Da solch ein Gedicht nirgends vorgetragen oder abgedruckt werden kann, egal wie gelungen es formuliert ist, lohnt sich der Aufwand wohl nicht. Ich hätte es lieber in die Diskussion gestellt, doch dann hätte ich Ross und Reiter benennen müssen. Keiner mag es, wenn seine Idole angekratzt werden. So bleibt vielleicht ein fragender, prüfender Blick zurück, denn mit Sicherheit ist das kein Einzelfall. Ich war auf einer Lesung, wo ein Autor ein Buch über diesen "Helden" vorstellte. Meine Anfrage zu der schwarzen Punkten seiner Vergangenheit ignorierte der Autor. Er schieb schließlich, um zu gefallen. Wen interessiert schon die Wahrheit? Danke für Dein Einschalten, mit dem Du mir Gelegenheit gegeben hast, ohne Diskussion etwas darzustellen. LG Ulrich
Hi @ all, was mir sehr gefällt, sind diese einleitenden Wiederholungen:
Er hatte, so sagt man,...
(Inspiriert mich, aber für heute genug, ich hatte schon einen Spontan- Erguss)
denn er fuhr die Gleise, könnte man schlicht ersetzen durch: denn er ging die Wege!
Ulli, Ulli, Ulli, Ulli
Was ich nicht wusste, dass der, der E.H. so einer war! Hmm!
Du sagtest ja selber, deine Gedichte sind eher "Abfallprodukte" deines Denkens, quasi eine Zusammenfassung eines Themas, es ist aber nur ein kleines Stück und sie wären bedeutend mehr! Vermutlich nerven ferdi und ich dich schon, aber uns springen eben solche Mini- Fehler sofort ins Auge und sogleich meldet sich das Helfer-Herz des Dichters und Poetikers', wir sind eben sensibel, da kann man nichts machen! Erkenntnis meinerseits: Ein bunter Haufen; ein Philosoph, ein Dichter, ein Poetiker, dass kann nur witzig werden!
Deine Themen sind immer enorm, du hast sehr viel zu sagen und bist sehr belesen und klug! Egal welche Qualität deine Verse haben, ich lese sie stets mit großer Neugier!
Lieber Fietje, ein Gedicht beeindruckt durch die Aussage bzw. Denkanstöße, durch Form und Stilmittel, durch die Wortwahl allgemein oder durch die Novität einer dieser Dinge. Im Idealfall treffen mehrere Komponenten zusammen. Nicht jedes Gedicht ist gut oder perfekt. Auch nicht bei den großen und anerkannten Künstlern. Nirgends entsteht so viel Ausschuss wie in der Kunst. Sonst wäre es keine Kunst sondern Handwerk. Ich stelle ein, um Erfahrungen zu sammeln. Zustimmung und Lob ist zwar angenehm, doch nur ein kleiner Teil von dem, was weiterbringt. Mit dieser Deiner Kritik hast Du mich sehr erfreut, da Du nicht nur nach dem Wesen eines Gedichtes sondern nach dem Wesen der Person dahinter suchst. Schöne Gedichte sind i.d.R. rund. Ich mag auch sehr die Ecken und die Denkanstöße darin. Ich bin nicht besonders belesen und wissend, ich bin nur allem gegenüber sehr kritisch. Normalerweise versucht jeder Schreiber die Leser von seinem Glauben zu überzeugen. Egal ob es Kunst oder Wissenschaft ist. Alles ist Glauben! Kein Schriftstück, Film oder sonstiges, aus jedem Gebiet ist frei von Ideologie. Keine wissenschaftliche Abhandlung und auch keine Kindermärchen. Auch unser vermeintliches Wissen ist nur Glaube und ideologisch geprägt. Also kann ich und will ich niemanden von meinen Überzeugungen überzeugen. Im Gegenteil! Das einzige wozu ich überzeugen möchte, ist das eigene Denken, nicht das „Nachdenken“. Ein Buch zu einem Thema wird um so interessanten, je mehr Widersprüche ich darin oder zu anderen entdecke. „Die Wahrheit ist oft das Gegenteil aber immer etwas anderes.“ Ich versuche es dadurch zu erreichen, indem ich teils provoziere. Die Provokation muss aber wohl dosiert sein und immer einen großen Anteil an allgemeiner Akzeptanz beinhalten, sonst weht sie der Wind hinfort. Sie muss so viel Mutterboden enthalten, damit sich Wurzeln bilden können, die in der Folge das Gestein der vermeintlichen „Wahrheit“ aufbrechen können. Bei solchen Analysen fällt mir immer wieder Nietzsche ein (den ich mir jedoch nicht zum Vorbild nehmen möchte). Nur „Scheiße“ zu sagen ist zwar provokant aber nicht geistfördernd. Hingegen kann ich beides erreichen, wenn ich mich über die Vorzüge der Scheiße ironisch lobend äußere. Alles ist Psychologie!
Mit diesem Gedicht werde ich mich sicher noch mal beschäftigen. Danke für Deine hilfreichen und interessanten Worte LG Ulrich
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