verkaufte sie mit der letzten Ziege und der Hoffnung ihr Kind wird wieder gesund um Arbeit zu finden und aufzustehen aus dem einzigen Bett in der Hütte
sie fürchtet den Tod er kommt so langsam frisst das Hirn leer sie sah es an Hasib er verlor den Verstand als er einen Mann tötete um Reis zu stehlen sie fand ihn abends an einen Baum hängen die rechte Hand abgehakt
verscharrte ihn im staubigen Feld konnte ihn nicht würdevoll bestatten es fehlte das Holz fürs Feuer auf dem Heimweg zu ihren fünf Kindern hörte sie den Teufel fragen: Würdest du dich verkaufen für die Deinen?
Maria dachte an den Tag als sie verheiratet wurde damals war sie 13 Jahre
Schon gestern bin ich auf diese Zeilen und dem wirklich starken Bild aufmerksam geworden. Dein Text dazu ist , wie soll ich mich ausdrücken , hunderprozentig stark und lässt einen befangen zurück. Jeder Abschnitt hat eine gewisse Tragik in sich, die einen Gänsehaut beschärt wenn man sich in das LyI hineinversetzt, wobei ich es sehr gut gedacht finde, dass du die Tragik, mit der Marias Leben begann, sagen wir mal als " Krönung" ans Ende gesetzt hast. Aber noch einmal, jeder Vers hat seine Aussagekraft und lässt einen betroffen zurück.
Nach dem Lesen kam mir eine Song von Reinhard Mey in den Sinn, der scheinbar ganz anders ist und gar nicht mit dem Thema, welches du in den Schlusszeilen auf den Punkt bringst, zu zun hat. Es ist die dritte Strophe von Selig sind die Verrückten. Stimmung und Machart sind völlig anders, aber doch ist etwas ähnlich, nämlich wie die gewohnte "Denke" gebrochen wird.
ich habe mich vor einiger Zeit intensiv mit den Menschen in Südamerika befasst. nicht nur, aber auch wegen der Weltmeisterschaft in Brasilien. Nun, es gibt in dieser Welt immer noch Menschen die schon durch ihre Geburt die Armut in sich tragen. Aber es gibt diese Menschen nicht nur in Südamerika, es gibt sie in allen Teilen dieser Welt. Ich fragte mich, haben diese Menschen trotz allem eine eigene Würde? Eine Würde, die ihnen nicht genommen werden kann? Haben Menschen die aus Not stehlen oder ihren Körper, den Körper ihrer Kinder verkaufen eine Würde? Danke für Dein Lob und das Befassen mit diesem schweren Inhalt.
nicht nur in Südamerika ist nehmen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung die Würde. Es geschieht bisweilen recht subtil und fällt der Allgemeinheit kaum auf.
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Daraus lassen sich meiner Meinung nach alle Menschenrechte ableiten. Die Menschenwürde ist auf alle Fälle dann genommen, wenn Menschen als Waren ge(be)handelt werden. Übrigens halte ich deswegen die Menschwerdung Gottes in der christlichen Religion für sehr bedeutungsvoll für das begreifen der Menschenwürde.
lieber Thomas vielen Dank für das Lob und Deine Gedanken. Mit den Religionen habe ich mich nie intensiv genug auseinander gesetzt um mir ein entgültiges Urteil bilden zu können. Ich gestehe auch Deinen Satz nicht deuten zu können.
ZitatÜbrigens halte ich deswegen die Menschwerdung Gottes in der christlichen Religion für sehr bedeutungsvoll für das begreifen der Menschenwürde.
ist denn in der christlichen Religion Gott zum Menschen geworden? Oder lese ich da etwas völlig falsch?
ja, Christus ist Gottes Sohn (also das Göttliche) und gleichzeitig Mensch. Wichtig ist jedoch, dass auch umgekehrt jeder Mensch Anteil am Göttlichen hat. Die unveräußerliche Qualität des Menschen ist Basis seiner Würde und hat in unserer Geschichte dazu geführt, dass sich die Vorstellung der Menschenwürde und der unveräußerlichen Menschenrechte entwickelte. In unseren aufgeklärten Zeiten vergessen wir das leicht.
Liebe Grüße Thomas
P.S.: Was ich gerade sagte kann man unabhängig von Kirchen-Institutionenen sehen. Das macht die Sache komplizierter.
lieber Thomas verzeihe bitte, in biblischen Sachen bin ich immer wieder verwirrt. Ich dachte die Eltern von Jesus Christus sind Maria und Josef. Aber irgendwie weiss das wohl keiner so genau. Aber Gott und Maria haben Jesus ... ok. Ich wusste bisher nicht wie ich mir die unbefleckte Empfängnis vorstellen sollte. Dann war Josef also nur der Stiefvater? Aber lassen wir das, es ist wohl zu kompliziert.
es ist poetisch. Vielleicht muss man die Sache locker betrachten.
Wenn der Froschkönig in den Brunnen gefallen ist, und durch den Kuss der Prinzessin wieder zum schönen Prinzen wird, dann ist das im Biologieunterricht nicht erklärbar. Aber jeder Mensch, der schon einmal in den Brunnen gefallen ist, sich klein und hässlich fand und dann durch die Liebe eines Mitmenschen wieder zu dem Prinzen fand, der in ihm steckt, der weiß die Wahrheit des Märchens. Kinder (und das Kind im Erwachsenen) denkt so und versteht das.
Wenn du so (märchenhaft) an die Bibel herangehst, und bedenkst, dass sie von Menschen aufgeschrieben wurde, die nicht unsere Denke hatten, dann kannst du viel Positives und Wahres darin entdecken. Wird diese Wahrheit dadurch unwahr, dass wir heute wissenschaftliche exakt erklären können, wie die Welt entstanden ist, und dass es nicht eine Woche gewesen sein kann?
Liebe Ostseemöwe, Ein wirklich erschütterndes Bild hast Du in Deinem Gedicht gezeichnet und leider, leider ist es häufig ganz nah an der Realität. Sehr bewegt hat mich auch die Antwort von Thomas:Übrigens halte ich deswegen die Menschwerdung Gottes in der christlichen Religion für sehr bedeutungsvoll für das Begreifen der Menschenwürde. Ich seh das genauso. Auch die Erklärung mit dem Froschkönig halte ich für vertretbar. Wie soll man das in unserer materialistisch determinierten Welt überhaupt erklären und verstehen? Die christliche Religion sagt, dass Gott der Vater von Jesus ist. Wie das zu Stande kommt, ist für mich eher nicht so relevant. Da Jesus die Menschen als Geschwister sieht….., vielleicht reicht es wenn man auf das Ziel zugeht. An anderer Stelle heißt es, er sei „der Weg, die Wahrheit und das Leben“. Ist Leben nicht Alles? Gebührt dann nicht jeglichem Leben Achtung und Respekt? Da erübrigt sich für mich nicht nur die Frage nach der Menschenwürde, sondern sie dehnt sich gewaltig aus. Liebe Grüße, Heidi
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