Heimat
liegt in der Freude
am Leben
in der Trauer
um Verlorenes
in der Sprache
der Mutter
in den Erinnerungen
an die Kindheit
in den Träumen
voller Sehnsucht
in der Liebe
zur Schöpfung
in der Empörung
über das Unrecht
in der Hoffnung
auf bessre Zeiten
in allen
unsren Gemeinsamkeiten.

Heimat
ist viel mehr ein Gefühl
als irgendein Ort
auf dieser Welt
Heimat ist dort
wo das Leben gefällt.


Mit diesem Gedicht möchte ich auch auf meinen Roman "Das Lied des Wüstenvogels" hinweisen, der als eBook bei Amazon/Kindle erschienen ist. Er erzählt von dedr Irrfahrt eines jungen Menschen zwischen Jugoslawien und Deutschland, zwischen Sozialismus und Kapitalismus in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Auf der Suche nach (s)einer Heimat - unabhängig von allen Ideologien und Gesellschaftsformen - muss er viele Rückschläge und Enttäuschungen erdulden. Seine Geschichte ist authentisch.

"Flieg, Vogel, schnarr
dein Lied im Wüstenvogel-Ton
versteck, du Narr
dein blutend Herz in Eis und Hohn."
(F. Nietzsche)


http://www.amazon.de/Das-Lied-W%C3%BCste...98941496&sr=1-4

Jetzt habe ich auch verraten, woher mein "Künstlername" stammt.

Lieber Wüstenvogel,

schade, dass noch kein Experte geantwortet hat; ich bin ganz gewiss nicht die Richtige, einen guten Kommentar zu deinem Text zu schreiben (aber ich möchte ihn nicht ohne Kommentar in der Versenkung verschwinden lassen) .
Völlig unbedarft gehe ich einfach mal ans Werk:
Der erste Teil deines Textes klingt rund, ist aber für mich nicht mehr als eine Aufzählung oft benannter Erinnerungen, Eindrücke ......
Der zweite Teil hingegen beinhaltet für mich eine sehr persönliche Sehnsucht nach einem äußerst zerbrechlichen Etwas namens Heimat.

Fazit: Wohl fühlen kannst du dich an welchem Ort auch immer und dein Leben kann dir überall 'gefallen'. Aber dort, wo dein Herz schläg, wo du plötzlich voller Beklemmung alten Spuren folgst, da ist Heimat, sei sie hässlich, ärmlich, großartig oder sonstwas.

Wegen der letzten Aussage "Heimat ist dort, wo das Leben gefällt" mag ich dein Gedicht nicht wirklich. Für mich bedeutet Heimat auch Wurzeln!

Herzliche Grüße,
Medusa.

Liebe Medusa,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Warum solltest du nicht die Richtige sein, dieses Gedicht zu kommentieren?
Jeder kann Gedichte kommentieren - ich habe schon oft (einfachere) Gedichte von meinen Grundschülern beurteilen lassen -
da kann man sehr viel lernen.

Ich bin in meiner Kindheit sehr oft umgezogen - von daher habe ich nirgends richtig "Wurzeln" schlagen können.
Allerdings habe ich versucht, diese Wurzeln ebenfalls zu erwähnen: 1. Strophe, Zeile 5 bis 9.

Trotzdem (oder gerade deswegen) ist "Heimat" für mich eher ein Gefühl, eine Sehnsucht,
was du ja auch erkannt hast.

Letzten Endes liegt "Heimat" für mich in unserem Innern - und da zu wohnen ist oft nicht einfach.

Ich habe in meinem Text versucht, dieses "Heimatgefühl" zu beschreiben,
ohne ins Kitschige oder gar Nationalistische abzuschweifen.

Wenn das gelungen ist, bin ich zufrieden.

Viele liebe Grüße

wüstenvogel

Lieber Wüstenvogel,
auch für mich ist Heimat Gefühl und Ort zugleich. Erst seitdem ich Wurzeln geschlagen habe fühle ich mich zu Hause und es ist nicht der Ort meiner Kindheit. Mit diesem Ort verbindet mich nichts mehr, gar kein Gefühl, nicht mal ein negatives.
Deine Aufzählungsliste ist für mich wie ein Angebot. In Gedanken kreuze ich automatisch die Begriffe an, die auch für mich zum Gefühl/Ort der Heimat gehören.
Heimat ist schon irgendwie dort wo mir das Leben gefällt, sonst hatte ich dort keine Wurzeln schlagen können und wäre heimatlos geblieben, weiter auf der Suche nach einem sicheren Hafen.

liebe Grüße vom Herbstblatt