Verstrickung

Lieber Carlino,

aus deinen Terzinen spricht der Zeitgeist. Entweder befinden wir Menschen uns aktuell in Kriegshandlungen, wo auch immer in der Welt, oder wir erleben Machtlosigkeit, was um uns herum gerade furchtbares geschieht. Natürlich fühlen wir uns verstrickt und es wird uns bewusst, wie wackelig das Kartenhaus ist, in dem wir selbst sitzen. - Da aber nichts bleibt wie es ist, alles dem Wandel unterliegt, funkelt in der Adventszeit hoffentlich auch für dich bald wieder ein Stern der Hoffnung am Himmel, das wünsche ich dir zumindest.

Liebe Grüße
der Sanderling

Lieber Sanderling,

besser gesagt der Zeiten Ungeist, der aber, zumindest gefühlt, die Menschen schon ewig beherrscht. Die Ängste der Erben sind ererbt und mehren sich im Verlauf der Unheilsgeschichte…

Die Hoffnung stirbt nicht zuletzt, sondern immer wieder und das vergiftet uns, leider…

Herzliche Grüße und auf ein besseres Leben im Jenseits
Karlheinz

Lieber Thomas,

ehrlich gesagt habe ich das noch nicht einmal wahrgenommen, aber du hast durchaus recht…!

Danke fürs Häkeln, da kann man nicht mäkeln
Herzliche Grüße aus Lüli
Karlheinz

Hi Carlino,

also für mich ist deine Wortwahl hier extraklasse. Besonders wegen dem „verdammt“ in der letzten Strophe, denn das unterstreicht den Charakter eines Fluches. Es ist ein Unheil, keiner will es und doch geschieht es unausweichlich, ein Fluch den Menschen offensichtlich nicht abwenden können, obwohl ihnen zumindest für einige Geisel (Krieg zum Beispiel, so nach dem Sinn, stell dir vor keiner geht hin) durchaus Lösungen bekannt sind.

Deine Worte erzeugen gekonnt eine sehr düstere Stimmung bei mir.

Liebe Grüße

Lieber Derolli,

ich danke dir sehr für deine Meinung, die mir zeigt, dass meine Worte zumindest bei dir richtig angekommen sind…
Die Menschheit als Spezies von vernunftbegabten Tierwesen mit der Fähigkeit Gut und Böse zu unterscheiden, unterliegt einem Fluch, der von Generation zu Generation weitervererbt und verschlimmert wird, weil gleichzeitig die destruktiven Möglichkeiten, bis hin zur Selbstauslöschung, gewachsen sind…

So kommt es zu der düsteren Stimmung…

Herzliche Grüße aus Lüli
Karlheinz

Lieber Carlino,

auch wenn die Ängste weitervererbt werden können, so können sie auch auf der anderen Seite heilen... das fiel mir ein als ich deine Terzinen las. Ich finde diese Gedichtform insofern hervorragend für dieses Thema geeignet, weil sie sich durch die Strophen übergreifende Reime selbst zu verstricken scheinen und daher die Aussage unterstreichen.

auch, wenn die Hoffnung hier und da zu sterben scheint, manchmal steht sie auch wieder auf und dann freue ich mich wie eine Königin darüber!

Liebe Grüße

anna a.

Liebe anna,

vielen Dank, dass du auf den Zusammenhang von Stricken und Verstrickung hinweist. So wie das Gedicht gestrickt erscheint, verweist die Form auf diesen Aspekt…

Liebe Gabi,

danke für den Hinweis, das hab ich wohl wieder mal übersehen….

Herzliche Grüße euch beiden aus Lüli
Karlheinz

Lieber Carlino,

du bietest uns hier eine tiefgründige Auseinandersetzung mit der Unausweichlichkeit von Leiden, Schuld und den Ängsten. Du thematisierst die Grenzen menschlicher Kontrolle und erinnerst uns daran, dass Schmerz, Tod und die Herausforderungen des Lebens unvermeidliche Konstanten sind.

Besonders eindrücklich finde ich die Darstellung, wie trügerisch doch das vermeintliche Sicherheitsgefühl ist und es zeigt die Zerbrechlichkeit unserer Existenz und wie wir als „Erben der Ängste“ oft in Schuld und Scham verstrickt sind, selbst wenn wir persönlich unschuldig scheinen.

Worte wie „verdammt“ und „verbittert“, verstärken das Gefühl der Ausweglosigkeit und lassen uns die Schwere der Thematik spüren. Zugleich lädt dein Gedicht zum Nachdenken ein. Du hast ein düsteres, aber kraftvolles Werk, das die Abgründe der menschlichen Erfahrung auslotet, gezaubert.

Liebe Grüße
Clara

Liebe Clara,

zu den menschlichen Konstanten gehören eben auch die Verstrickungen in Schuld und Scham, die nicht so einfach weggebügelt werden können…
Danke für dein Lob und die analytische Betrachtung meiner bescheidenen Zeilen

Herzliche Grüße aus Lüli
Karlheinz

Lieber Carlino,
nicht Jeder kann die Folgen, dass wir aus dem Paradies vertrieben wurden, in so gute Worte fassen. Danke für den Anstoß, wieder darüber nachzudenken.
Liebe Grüße
Rene

Liebe Rene,

vielen Dank für deine lobenden Worte! Es hat mich wirklich gefreut…

Herzliche Grüße aus Lüli
Karlheinz