Nur selten hören wir noch Vögel singen und die Gedanken kreisen um die Fragen, die uns im Herbst als Menschen schier verschlingen, auf die uns keiner kann die Antwort sagen. Wird uns des Winters Kälte so durchdringen, dass unser Herz im Lenz wird weiter schlagen? Wird sich die Menschheit diesmal selbst umbringen weil niemand will zuerst den Frieden wagen?
Der Mensch wird mit dem eignen Unmensch ringen, und keiner weiß, wer’s ist, der bei den Meinen, nur Zwietracht sät und Hass wird bringen, wer hebt die Hand zum Frieden bei den Seinen? Erst wenn der Sommer naht, auf leichten Schwingen, und Blütenpracht auch Freude schenkt den Deinen, dann werden Lieder durch die Lüfte klingen, das Leben wär mit uns erneut im Reinen.
eine Herbststimmng, welches sich in der zweiten Strophe, die sogar durch den ersten Reim verbunden ist, der Frühlingshoffnung, oder – gewissheit weicht. Das gefällt mir gut. Die Inversionen will ich nicht kritisieren, sie gehören zu deinem Sprachstil.
auch mir gefällt dein Gedicht! Einige kleine Änderungen könnte ich mir trotzdem vorstellen:
Nur selten hören wir noch Vögel singen und die Gedanken kreisen um die Fragen, die uns im Herbst als Menschen schier verschlingen, auf die uns keiner je wird Antwort sagen. Wird uns des Winters Kälte so durchdringen, dass unser Herz im Lenz wird weiter schlagen? Wird sich die Menschheit diesmal selbst umbringen weil niemand will zuerst den Frieden wagen?
Der Mensch wird mit dem eignen Unmensch ringen, und keiner weiß, wer’s ist, der bei den Meinen, nur Zwietracht sät und Hass wird bringen, wer hebt die Hand zum Frieden bei den Seinen? Erst wenn der Sommer naht, auf leichten Schwingen, und Blütenpracht auch Freude schenkt den Deinen, dann werden Lieder durch die Lüfte klingen, das Leben wär mit uns erneut im Reinen.
lieber Sanderling ich finde Dein Gedicht von der ersten bis zur letzten Zeile gelungen. Du verbindest nicht nur gekonnt durch Reime die beiden Strophen, du verbindest auch die Jahreszeit mit der Weltlage. Liebe Grüße Ilona
Chapeau! Die Verbindung zwischen erster und zweiter Strophe durch den Reim auf...singen, die Verbindung zwischen dem Weltgeschehen und den Jahreszeiten, ohne abgeschmackt zu klingen und dennoch Hoffnung zu bringen - das finde ich grandios.
Ich habe gemerkt, wie ich beim Schreiben ringen musste mit den Bildern aus den Krisengebieten, wie mir nichts Geeignetes einfiel, um die Bilder, die mich so bedrücken, zu beschreiben... und nun finde ich all das bei dir.. Herzlichen Dank dafür.
Sag mal, wie bist du vorgegangen beim Schreiben? Kannst du mir das mal berichten?
euer Lob freut mich sehr und auch die Hinweise zu möglichen Veränderungen habe ich aufgegriffen, weil sie schöner klingen. Die Inversion scheint mir in den Genen zu liegen. Dennoch gut, mich darauf aufmerksam zu machen, damit ich auch mal "Alternativen" anwende. @anna a. Lange habe ich mich ausschließlich mit Reimworten auf "singen" beschäftigt und diese notiert. So kam es, dass ich plötzlich genug für zwei Strophen hatte. Das war der Anfang des Gedichtes, zudem sich dann der Inhalt gesellte. Die Integration der Ereignisse der aktuellen Krisenherde geschah eher intuitiv, da auch mir die Geschehnisse zusetzen und in mir alltäglich anklingen.
Schönes Reimschema, angenehm zu lesen und eine tiefsinnige Aussage. Was will man als Leser mehr. Jetzt sollte nur noch der Schlusssatz in Erfüllung gehen...
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