heute gibt es ja keine Schrankenwärter mehr, außer an Baustellen, ganz unromantisch ohne Gärtchen und Mohn, was vielleicht gut ist, damit nicht vergessen wird, die Schranke rechtzeitig zu schließen.
ich habe gestern Dein schönes nostalgisches Gedicht über die Barrierenwärter gelesen und in Nostalgie geschwelgt. Meine Mutter war hier in unserem kleinen Bahnhöfli, jahrelang Barrierenwärterin für 2 Übergänge. Soweit ich weiss, musste ich nur 2 Mal am frühen Morgen da runterspieden um die ersten Züge durchzulassen. Die durften nämlich erst losfahren, wenn der Wärter auf das Signal reagierte (das war so ein Kurbeltelefon), wie man es in alten Filmen noch sieht. Ich habe sogar noch die Bahnlampe unseres letzten hier durchfahrenden Zuges zu Hause, als dann mit dem Bau der Schnellbahn begonnen wurde. Danke Dir, dass ich wieder mal in alten Erinnerungen schwelgen durfte
das freut mich aber sehr, dass ich dir soviel Erinnerung hervorzaubern konnte!
Welch ein Zufall, dass du und deine Familie damit zu tu hatten… In weit zurückliegender Zeit spielte und tobten wir Buben am Bahndamm, der hinter unseren Reihenhäusern verlief. Auch klauten wir dort Koks und Kohlen, die da rumlagen. Im Garten hinterm Haus gab es trotz des Rußes, der von den Dampfloks Aufstieg, eine Wäschebleiche, die nicht betreten werden durfte, Pfosten für Wäscheleinen, eine Teppichstange sowie viele Parzellen für die Mietparteien, die Gemüse, Obst, Kräuter und Blumen anbauten und oft auch etwas Kleinvieh und Hühner hielten. Unweit unseres Hauses verlief eine Chaussee die von der Bahn gekreuzt wurde und dort stand das rund um die Uhr besetzte Bahnwärterhäuschen, das wir unerlaubter Weise über die Gleise spazierend erreichen konnte…
es ist so viel verschwunden, durch Modernisierungen und durch einen immer schnelllebigeren Lebenswandel. Bei uns gab es noch nie einen Bahnhof, auch keine Straßenbahn, aber früher fuhren mal viele Busse. Und überall standen gelbe Telefonzellen und im Dorf gab es das Milchhäusel. Der Buswarteraum (wie bei Bahnhöfen) ist längst verschwunden, nur noch sehr wenige Bushaltestellen gibt es und auch abends oder am Wochenende bist du ohne Auto komplett aufgeschmissen. Telefonzellen sind auch passé und keine einzige Kuh ist mehr im Ort. Die vielen kleinen Weiher und Natur- und Tieroasen rundherum sind allesamt verschwunden, trockengelegt für immer weitere Siedlungen und mit ihnen die vielen Tierarten, die es hier mal gab. Schleiereulen, Milane, Bussarde, Kiebitze, Wachteln, und und und - alles weg. Selbst die Schmetterlinge sind, bis auf ein wenige alle fort. Mögen die Neuerungen einiges Gutes und Praktisches mit sich gebracht haben, aber auch große Verwüstungen. Das ist bestimmt nicht überall so drastisch, aber in unserem Dorf ist eine Naturidylle zerstört worden.
Die elektronischen Schranken stören mich eigentlich weniger, aber es verschwinden auch immer mehr Bahnhöfe und das finde ich schade.
Hallo Carolino, auch ich habe viele schöne Erinnerungen an den Bahnhof im Ort meiner Kindheit. Einer meiner Freunde wohnte in dem alten Gemäuer und so konnten wir es als Abenteuerspielplatz nutzen. Auch auf dem Verladebahnhof verbrachten wir viel Zeit beim Zuckerrübenverladen und beim heimlichen Rauchen unter der Brücke über den Bach. Heute steht nur noch ein kleines Wartehäuschen dort, wo einst Geschäftigkeit blühte. Gern Miterinnert und LG Perry
die Stelle unter der Brücke kenn ich auch und eine andere, wo der Bach unter dem Bahndamm verschwindet und erst nach fast einem Kilometer wieder zu Tage tritt, um sich in die Wieseck zu ergießen…
All diese Ort sucht man heute vergebens…
Danke für die Zuckerrüben, an die ich mich auch gern erinnere Herzliche Grüße aus Lüli Karlheinz
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