abertausendmal eingeläutet der abgesang - zwischen kiefern und kissen aus grünem samt, zwischen gramer gemengelage und dem fingerzeig von mond and konsorten - wann endlich küsst das herz wieder den überschwang?
Unbedingt, lieber Thomas ... und auch der Sturm stürmischer .... und die Luft kühler...
Wisst ihr, wie das Gedicht entstanden ist? Mir sind ständig nur Worte eingefallen, die ich gefühlt schon tausendmal angewandt habe. Also habe ich mich von Lauten leiten lassen. Ich fand, dass mein Gedicht mit einem a- Wort beginnen sollte. Da ich beim Friseur saß und keinen Duden zur Hand hatte, habe ich Worte mit a gegoogelt. ... und so habe ich mich immer weiter gehangelt bis zum U - denn das fand ich ein würdiges Ende. Und so haben sich Wörter und innere Bilder gefunden und zu einem Gedicht zusammen getan. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht...
ich wage zu behaupten, dass es nicht ganz so zufällig zuging, wie du sagst. Warum entstand gerade diese Vokalmelodie? Eine Melodie, welche so gut zur Aussage passt? Ich denke, dass deine Stimmung dir unbewusst diese Vokalfolge vorgegeben hat.
Dein Spiel scheint mir sehr lehrreich, weil meiner Meinung nach Gedichte tatsächlich aus einer melodisch ausdrückbaren Stimmung entstehen und die konkreten Wort und Begriffe sich danach fügen.
Das ist auch der Grund für die notwendige "Sangbarkeit" der Lyrik, auf die ich wiederholt hingewiesen habe. So sehe ich es halt.
Liebe anna, ich glaube auch, manchmal nehmen uns die Worte an die Hand, wenn wir auf den Klang vertrauen. Von daher erscheint mir dein schönes Gedicht auch nicht zufällig. Liebe Grüße der Sanderling
vielen Dank für eure Rückmeldungen. Ich finde es interessant, dass ihr denkt, ich hätte gesagt, die Entstehung des Gedichtes sei zufällig passiert. Mitnichten denke ich das.... Ich habe mich von Lauten leiten lassen und primär nach Klang komponiert und erster in zweiter Linie nach Sinn... Das Verb "komponieren" benutze ich in diesem Zusammenhang bewusst, denn ich musste dabei unweigerlich an die Entstehung von Akkorden und deren Variationen denken.
Die Worte und Laute, von denen ich mich leiten ließ, waren übrigens:
A - abertausendmal, abgesang
G - gemengelage, gram
F - fingerzeig
U - ueberschwang
wobei erst das A auftauchte, dann der Wunsch mit U zu enden und sich die beiden Konsonanten daraus ergaben. Seltsamerweise schob sich das q immer wieder dazwischen, doch ich habe es immer wieder verworfen.
Und auch ich unterstreiche die Bedeutung der Sangbarkeit von Lyrik, lieber Thomas. Das hat mir dieses kleine Experiment beim Friseur wieder mal deutlich gezeigt...
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.
Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen,
den weiteren Betrieb zu finanzieren.
Deine Spende hilft!
Spendenziel: 144€
35%
Forum online seit 10.11.2013 Design by Gabriella Dietrich