Großer Bär, komm herab zottige Nacht, Wolkenpelztier mit den alten Augen, Sternenaugen, durch das Dickicht brechen schimmernd deine Pfoten mit den Krallen, Sternenkrallen, wachsam halten wir die Herden, doch gebannt von dir, und misstrauen deinen müden Flanken und den scharfen halbentblößten Zähnen, alter Bär.
Alkäische Ode
Komm, Großer Bär, zottige Nacht, herab, du Wolkenpelztier, äuge durch Wolkendunst, durch Dickicht brechen deiner Pfoten schimmernde Krallen, wie Sternenkrallen.
Die Herden lagern wachsam gebannt von dir, misstrauend deinen Flanken und scharfen halb entblößten Zähnen. Sternenaugen leuchten das Wesen des alten Bären.
Blankvers
Komm, Großer Bär, herab in zott'ger Nacht, du Wolkenpelztier mit den alten Augen, den Sternenaugen. Durch das Dickicht brechen wie Schimmer deine Pfoten mit den Krallen, den Sternenkrallen. Wachsam halten wir die Herden. Wir misstrauen, gebannt von dir, den müden Flanken, deinen halbentblößten und scharfen Zähnen, alter Bär
Kinderlied (Volksliedstrophe)
Großer Bär, Großer Bär, scheine in der Nacht. Deine alten Sternenaugen halten für uns Wacht.
Deine Pfoten mit den Krallen sind fast nicht zu sehn, auch die scharfen Bärenzähne wollen schlafen gehn.
Großer Bär, alter Bär Müde ist die Herde, lass die Sternenkrallen ruhn, bis es morgen werde.
Lutherstrophe
Herab zur Nacht, komm Großer Bär, du Wolkenpelztier schicke durchs Dickicht, als ob gar nichts wär, die Sternenaugenblicken. Die Herde, die die Krallen schaut, verweilt gebannt und sie misstraut den halbentblößten Zähnen.
Sonett
Komm, Großer Bär, zur zottigdunklen Nacht, du Wolkenpelztier mit den alten Augen, erscheine uns mit deinen Sternenaugen, und breche schimmernd durch der Wolken Macht.
Entfalte deiner Pfoten Krallenpracht und deiner Sternenkrallen Macht durchdringe das Wolkendickicht und die trüben Dinge, die uns in Träumen quälen in der Nacht.
Jedoch die Herde wacht und sie misstraut den müden Flanken und der dunklen Ruh, worin die scharfen, halbentblößten Hauer
des alten Bären liegen auf der Lauer. Die Herde schaut dem Himmelsschauspiel zu. Und sieh, der alte Bär gibt keinen Laut!
Stanze
Komm, Großer Bär, zur zottigdunklen Nacht, du Wolkenpelztier mit den alten Augen, und breche schimmernd durch der Wolken Macht mit deinen krallenscharfen Sternenaugen die Träumen, die im Dickicht dieser Nacht uns Alltagsschwer nur quälen und nichts taugen. Jedoch die Herde wacht und sie misstraut den scharfen Bärenzähnen die sie schaut.
Prosa
Großer Bär, komm herab in zottiger Nacht, du Wolkenpelztier mit den alten Sternenaugen. Durch das Dickicht brechen schimmernd deine Pfoten mit den Sternenkrallen. Gebannt von dir halten wir die Herden wachsam, misstrauen deinen müden Flanken und den scharfen halbentblößten Zähnen, alter Bär.
Thema
Großer Bär, komm herab zottige Nacht, Wolkenpelztier mit den alten Augen, Sternenaugen, durch das Dickicht brechen schimmernd deine Pfoten mit den Krallen, Sternenkrallen, wachsam halten wir die Herden, doch gebannt von dir, und misstrauen deinen müden Flanken und den scharfen halbentblößten Zähnen, alter Bär.
P.S.: Das ist eine Variation über ein Thema von Ingeborg Bachmann. Ich bin dabei möglichst nah am Original geblieben, lediglich bei der Volksliedstrophe habe ich mir ein kleine Freiheit genommen, wie sie bei musikalischen Variationen sonst üblich ist.
…"du flashst mich" mit deinem Fleiß, deiner Fähigkeit und deiner Durchsetzungskraft, uns hier so viele verschiedenen Formen eines Themas zu präsentieren. Außergewöhnlich!
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