die Form hast du eingehalten, doch hab ich so meine Zweifel, ob Inhalt und Form miteinander wirklich harmonieren.
An der letzten Zeile stört mich, dass Desaster sich wegen des langen as nicht wirklich auf Laster reimt. Außerdem würde ich statt „Die Nacht“ eher „Heut Nacht“ schreiben!
Karlheinzes Vorschlag zur letzten Zeile möchte ich zustimmen. Zusätzlich zur ersten Zeile folgendes: Ich lese das Metrum von "Und Bomben fallen; er steht noch im Laden." so xXxXx;xXxxXx. Mir fällt gerade ein: "Er steht in seinem Laden in diesen Tagen." Da sind zwar die Bomben weg aber der Reim ist dafür rein.
Lieber Thomas, danke für deine Worte. Den Rhythmuswechsel kann ich auch lesen wie du, aber eben auch rein jambisch. Übrigens, bei deinem Änderungsvorschlag zur ersten Zeile lese ich den Jambus auch unterbrochen. "Er steht in seinem Laden (,) in diesen Tagen". Ob du jetzt ein Komma schreibst oder nicht, es entsteht eine Pause und vorher und nachher geht es unbetont weiter. Zumindest in meiner Lesart. Ich mach mir weiter Gedanken. Liebe Grüße der Sanderling
Lieber Karlheinz, vielleicht passt der Inhalt nicht zur Form. Der Inhalt passt keinem, vor allem den Menschen nicht, da darf die Form vielleicht auch etwas belastet werden. Deinen Vorschlag zur letzten Zeile finde ich gut "Heut Nacht". Laster versus Desaster finde ich o.k., wir sprechen Desaster hier mit kurzem a. Liebe Grüße der Sanderling
da hast du recht, Harmonie bleibt hier außen vor. Für die letzte Zeile hätte ich noch folgenden Vorschlag: Heut Nacht erlischt auch seins, welch Kriegs-Disaster!
Es ist so wichtig, dass Gedichte auch über die fatalen Folgen von Kriegen verfasst werden, finde ich. Aber ich hätte dieses Gedicht als freie Lyrik formuliert, mit ungewöhnlichen Umbrüchen die brüchige Zeit für die Betroffenen unterstrichen. Reime haben etwas Haltendes, Beruhigendes und so wie ich dein Gedicht verstehe, möchtest du aufrütteln und schreien: "Seht mal alle hin, was Tag für Tag auf unserem Erdball passiert!"
Das ist aber bitte nur mein Empfinden und ich finde es super, dass du dich an dieses Thema wagst. Ich schleiche schon seit Jahren drum herum und finde keine rechten Worte für das, was ich ausdrücken möchte. Meine beiden Lieblingszeilen sind übrigens
"Zwölf Laiber frischen Brots auf rotem Pflaster; der Bäcker backt nie mehr, zwei Jungen raufen."
Herzlichen Dank für die Erinnerung und dankbare Grüße dafür, dass wir in unserem Land in Frieden leben....
Liebe anna, nein, Schreien will ich gar nicht, sondern eher stille Betroffenheit erzeugen, durch die Verknüpfung von Hoffnung, die Aushalten erst möglich macht, und Verzweiflung durch einen zerstörten Alltag, zerstörte Kindheit. Alles geschieht parallel und ist durch die teils sehr brüchigen Sätze und Bilder mehr als angedeutet. Da dürfen an anderer Stelle einige verschachtelte Reime ruhig sein, finde ich. Natürlich ginge es auch frei. Danke für deine ausführliche Erklärung wie du es aufgenommen hast und deine persönlichen Sichtweisen. Liebe Grüße der Sanderling
Liebe Heliane, danke für deinen netten und informativen Kommentar. Habe nochmal "gebastelt", der Hebungsprall ist Geschichte. Lieben Dank! der Sanderling
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