Gerettet

Schon dunkel war's, der Mond schien hell ins Zelt.
der Tag belog, die Nacht sieht ihn als Held.
Das Mädchen wird die Angst noch lange spüren,
drei Männer wollten sie ganz früh entführen.
Nun ist sie dankbar, doch vergisst es nie,
auf Wiesen hinterm Zelt da äßt das Vieh.

Ihr Sommerkleid in blau war so adrett,
sie dachte, diese Männer wären nett,
sie fassten sie und stülpten auf den Helm,
ganz ohne Sichtfeld, sowas macht kein Schelm.
Ihr Herz das schlägt noch schnell am Strand,
im Zelt da fallen Tränen in den Sand.

Lieber Sanderling,

mit der 2. Zeile habe ich einige Schwierigkeiten: Wen belog die Nacht?

Ist das ein vereitelter Vergewaltigungsversuch und die Folgen? Ich komme nicht so ganz dahinter!

Liebe Grüße aus Samothraki
Karlheinz

Lieber Sanderling,

mich hat es geschaudert beim Lesen deines sehr dichten Gedichtes. Es ist wirklich interessant, wie bei allen gerade der Vieh-Reim verarbeitet wurde, denn den fand ich besonders schwierig. Für mich ist dies ein wirklich düsteres Gedicht, das mit seiner ersten Zeile erst einmal ringelnatzig daherkommt und sein Grauen erst nach und nach aufbaut.

Liebe Grüße

anna a.

Lieber Thomas,
danke für deinen Kommentar. Ich weiß gar nicht was mich veranlasste diese Story zu schreiben.
Liebe Grüße
der Sanderling

Lieber Karlheinz,
der Tag belog (das Mädchen), die naiv in eine verhängnisvolle Begegnung ging. Die Nacht sieht ihn als Held, soll eine Andeutung auf den Retter machen, auch wenn dieser sonst im Verborgenen bleibt.
Liebe Grüße
der Sanderling

Lieber Thomas,
ich weiß nicht so recht, mir scheint dein Thema nicht besonders gut zu den albern gereimten Vorgaben zu passen. Und obwohl dein Gedicht im reinen, locker-flockigen Jambus geschrieben ist (), liest es sich für mich schwer und manchmal sogar holperig. Vielleicht liegt es an der etwas gestelzten Sprache und den Füllseln (noch, ganz, doch, da, so)?
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Heliane,
tja, ich kriege es offenbar selbst bei lustigen Vorgaben hin, es gestelzt ausufern zu lassen, auch wenn das gar nicht mehr Absicht ist.
Danke für dein Lob des klaren Jambus.
Liebe Grüße
der Sanderling