Mein Li ging heute ohne mich, zu einem Date, mit deinem ich. Ich hoffe doch, „dass es dich stört“, frag ich am Telefon, empört. „Nö, nö“, sagst du, „ist mir egal, bei Poesie ist das legal, was unsre Li's so treiben, so kann es ruhig bleiben“.
„Du spinnst, was mach ich ohne ich und du, was machst du ohne dich, ich fühle mich verloren“, hauch ich in deine Ohren. So trafen wir uns ganz geheim, zu einem netten Stelldichein, und haben ungelogen, die Li's ganz frech betrogen. Oder?
Lustige Idee, wenn das mit dem Hintergehen mal gutgeht... hab gemischte Gefühle dabei. Auf jeden Fall ist das mal eine neue Art von sich selbst betrügen. Selbstbetrug wäre auch ein überlegenswerter Titel.
ein Spiel mit dem LI gefällt mir, da ich den Begriff ohnehin für problematisch halte, nämlich genau in der Hinsicht, die du aufs Korn nimmst, als gäbe es da etwas, das unabhängig vom Autor exisitert und eine Eigenleben führt.
neben dem Lyrischen Ich schlummert in mir auch das Prosaische Ich und wir drei kommen ganz gut miteinander klar. Dein Verwirrspiel um die sich verselbständigenden Lyrichs finde ich witzig. Muss es im dritten Vers nicht "dass" heißen?
Liebe Heike, Dein Gedicht ist ja richtig philosophisch. Ich mag solche Fragen. Auch wenn man darauf oft nicht nur eine Antwort geben kann. Wer hat hier nun wen betrogen? Kann ich mein lyrisches Ich betrügen? Ein schönes Gedicht, über dass ich gerne nachgedacht habe. Herzlichst Ilona
Ostseemöwe
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Liebe Ilona, lieber Thomas, Steffan, Sanderling, danke für euere Meinungen. Ich freue mich dass euch mein kleiner Spaß gefällt. Den Fehler habe ich behoben. Tja, mit dem Li hat mans nicht leicht.
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