#1 | Zwei Esel.
19.08.2014 11:08 (zuletzt bearbeitet: 20.08.2014 08:36)
Uller Rich
(
gelöscht
)
Zwei Esel, die fest angeschirrt und durch die Futterwahl verwirrt, mussten sich mal entscheiden.
Bei einem, auf der linken Seite, wo frisches Gras den Duft verbreite, liegen dort rechts die süßen Rüben, dort wär’ der andre gern geblieben. Die Wahl galt nur den beiden!
Der Linke zerrte an der Leine, der Rechte stemmte hart die Beine, doch gab’s für sie kein Trennen!
Wie auch ein jeder sich verbog und in die andre Richtung zog, konnten sie nichts erreichen, sah’n ihre Kräfte weichen. Als sie zum Fressen schon zu schwach, erst dann dachten sie endlich nach. Zu spät kam ihr Erkennen!
ich mag Esel sehr gut leiden, du ja anscheinend auch. Ich halte sie für intelligent, jedenfalls für viel intelligenter als Pferde. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie kooperieren.
Aber im Gedicht ist der tragische Ausgang vielleicht sogar besser und Ulle Rich hat wahrscheinlich recht, wenn er es so geschehen lässt.
Lieber Ulrich, noch eine "Eselei" . Du bedienst mit deinem Gedicht das Vorurteil des "dummen" Esels, welches ich, wie Thomas auch, nicht teile. Trotzdem sind die Bilder und Reime sehr lustig! Beim Lesen habe ich Probleme, bin aber noch nicht dahinter gestiegen, woran es liegt. Die Dreizeiler sind locker umgesetzte Terzinen und gut gelungen. Die Mehrzeiler kann ich nirgends unterbringen, weil du Auftakte, Verfüllung und Kadenzen unbeschwert wechselst und dadurch für mich (!) kein rechter "Fluss" aufkommt. Gerne gelesen . Herzliche Grüße, Heliane.
Liebe Medusa, ein Freund warf mir die "Leierigkeit" meiner glatten Metrik und der geraden Reime vor. Zuweilen kamen mir auch Bedenken und ich fing an zu experimentieren. Hier ist der Ablauf der Reime "gedehnt". Der Reihenfolge AAB CCB wurde in der 2. Str, ein weiterer 2-Zeiler zwischengefügt und in der 4. Str. zwei weitere 2-Zeiler. Soweit die Systematik. In ähnlicher Weise verhält es sich mit den Kadenzen. Zugegeben ist es sehr ungewöhnlich und sowohl vom Schreiben wie auch vom Erfassen nicht ganz einfach. Dass Esel nicht dumm sind, möchte ich nicht bestreiten. Doch seinen Willen durchsetzen zu wollen und nicht zu Kompromissen bereit zu sein, ist nicht unbedingt ein Indiz für Dummheit. Insofern meine ich, wäre der Mensch noch viel dümmer. Stures Festhalten an eigenen Interessen mag nur von Außenstehenden als Dummheit erkannt werden. Ein Nachdenken setzt in aller Regel erst ein, wenn der eigene Standpunkt als verloren gilt. Gefühle sind immer stärker als der Verstand. Danke für Deine analytischen Fragen und Gedanken. LG Ulrich
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