Lieber Martin, ach ja, es ist schon ein Kreuz mit uns Hobbydichtern. Mal sind wir richtig gut und an anderen Tagen geht uns Pegasus durch. Dass Reime nicht unbedingt erforderlich sind, haben uns die Altvorderen mit wundervollen Strophenformen gezeigt. Dass darin jedoch Klang und Sprache eine unbedingte Einheit bilden müssen, wird häufig übersehen bzw. verkannt. Und so kommt es, dass sich bei manchen Gedichten den Erbsenzählern wie dir und mir und anderen die Haare sträuben. Dein Gedicht ist natürlich perfekt daneben . Herzliche Abendgrüße, Heliane.
Lieber Martin , ich war gestern nachmittag in einer mittelgroß angekündigten Veranstaltung in einem Kulturcafé. Nach einer halben Stund war ich wieder draußen in der lieben Sonne. Eine "Dichterin" hatte schon angekündigt das Gedicht wäre etwas lang, aber nachdem ihr theatralisch vorgetragener Erguß nach 20 Minuten immer noch nicht geendet hatte, musste ich raus. Es war nicht zum Aushalten, ein paar Leute sind sogar eingeschlafen. Ja, und übrigens das Gedicht im Kehrvers war sogar ausgesprochen dumm. Es ging um einen fiktiven Harimasch, der die Frauenherrschaft vor 9Tausend Jahren beendete. Ne, das ist auch so ein Fall. Manchmal ist es besser man läßt das Dichten bleiben. Liebe Grüße, Heidi
Muss man dann das Dichten wirklich sein lassen oder kann man nicht in den eigenen vier Wänden weiter schreiben und dichten und schreiben. Wichtig ist, so glaube ich, die Auseinandersetzung mit der Lyrik und dem, was ich schreibe und empfinde. Und es ist natürlich auch wichtig, zu überlegen, wann ich was wo präsentiere. Ich backe auch keine Pfannekuchen in der Fußgängerzone, wenn sie hart wie Stein sind...
Das fiel mir nur gerade zu deinen Worten hier ein.
Liebe Grüße und Danke für das Versholpern, lieber Sanssouci.
nun muss ich doch meinen Senf dazugeben. Entscheidend ist, wie ich finde, der Schlusssatz: "Ich bin wirklich richtig gut". Anna hat völlig Recht, natürlich soll man Dichten und zwar voller Freude. Wenn man das tut, um jemanden anderen zu erfreuen, z.B. weil die Person Geburtstag hat, oder weil man sie liebt, dann dichtet man halt so gut man kann und alles ist fein. Das Problem entsteht, wenn für ein fiktives Auditorium gedichtet wird, und/oder nur für das eigene Ego. Da muss es dann entweder wirklich so sein, dass es sich an den guten Dichtern der Vergangenheit einigermaßen messen lässt, oder es wird peinlich. Das scheint mir bei Heidis Erfahrung der Fall gewesen zu sein. Wie ich es verstehe, nimmt Sanssouci nur die Letzteren aufs Korn.
Lieber Martin, ich maße mir hier keine fundierte Meinung an. Ich sage mal, du hast Recht. Bei der Rechtschreibung, ich meine nur minimale Fehler in einem Gedicht, kann ich vor allem aus Eigeninteresse, beide Augen zudrücken, wenn es ansonsten stimmig ist. Für mich ist eine ehrliche Meinung ohne Abwertung, Gold wert. Das ist nicht für jeden so, weil nicht jeder Mensch Kritik als konstruktiv für sich annehmen kann.
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