Schäumend die Brandung am geifernden Meere, tiefgrün der Seetang auf glitschigem Riff, sitzend am Hafen, mein Blick geht ins Leere, Nebel, dann hör ich den schrecklichen Pfiff, schmecke den Tran, die süßlichen Teere, rieche die Netze, den Diesel vom Schiff.
Laut ist der Pfiff, der mir gellt in den Ohren, kreischend vom Schlepper, die Trosse aus Stahl, Möwen, die schreien, Druckluft aus Rohren, all diese Töne sind mir eine Qual! Muss sie erleiden, ich hab’s mir geschworen, einfach nur weg hier, ich hab keine Wahl!
Hafen der Stürme, so randvoll mit Tränen, Insel der Träume, nur Dir gilt mein Sehnen; Eiland im Winde, inmitten der See, denk ich an Dich, tut das Herz mir so weh!
Lieber Carlino, toll, ich bin begeistert! Mit dem Daktylus wähltest du einen so druckvollen Rhythmus bei deinen Vierhebern, dass die Dichte des Themas nocheinmal sehr verstärkt wird. Mir gefällt der detailreiche Aufbau, die bedrückende Stimmung, die Verzweiflung die sich durchzieht. Und besonders im starken Verlust geliebter Menschen zum Ausdruck kommt, wenn du dies über die Form der letzten Strophe nocheinmal verdeutlichst, in dem du ihr einfach ein Zeilenpaar raubst. Das Gedicht einer Flucht. Toll! Viele Grüße, der Sanderling
ich verstehe dein Gedicht als Wunsch eines Auswegs aus einer stürmischen politischen und gesellschaftlichen Situation. Mir fällt nichts zu verbessern ein. Gut gemacht.
egal ob diese Geschichte auf Griechenland oder einem anderen Land spielt. Sie ist ergreifend und sich mich von Anfang bis zum Ende in den Bann. Ich spüre wie das Meer nach mir greift, ich bin mir auch sicher ich kann nur einen Hafen erreichen oder ich werde sterben. Meine Einbildungskraft zeigt mir ein altes Fischerboot das mich rettet, dabei sprichst Du nicht davon, sondern Du schaffst es durch den Dieselgeruch, die Netze und die Möwen dieses Schiff als Bild zu zaubern. Richtig gut hast Du das gemacht. herzlichst Ilona
Lieber Karlheinz, wow! Walzertakt, Langverse, Kopfkino vom Feinsten, großartige, wenn auch etwas traurige Stimmung - dieses Gedicht beinhaltet sämtliche Vorzüge, die ich von einem gelungenen Werk erwarte. Sehr, sehr gerne gelesen. Herzliche Grüße aus unserer herbstlich goldenen Hauptstadt, Heliane.
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