es ist kalt in dem
schneckenhausgewinde
am entlegenen dreisamquell.
unter dem kalkdach
ein gedanke
im schleim
erstickt.


es ist still in dem
schneckenhausgewinde
am ursprung des
dreisamquell.
die fühler haben sich
unerwartet zur ruhe
begeben.


es ist leer in dem
schneckenhausgewinde
fernab vom sprudelnden
dreisamquell.
wind und sand haben sich
zurückgezogen
in das nass.

Lieber Thomas,

Erstickt im Schleim habe ich weniger eindringlich empfunden als im Schleim erstickt, daher fehlt an der genannten Stelle das Verb.

Herzliche Grüße

anna a.

Liebe anna,
dein Lagebericht ist überraschend tiefgründig. Überraschend, weil ich gar nicht sicher bin dem LI in der Muschel begegnet zu sein. Doch wo ist es denn? In die Leere abgetaucht, mit dem Wind im Nass verbunden? Ganz egal; dein dreistrophiges Gedicht zieht mich mit. Sich in einem Haus nicht verortet zu fühlen ist grade ein weiterer Gedanke, der aus dem leeren Haus dringt.
Am meisten gefällt mir dein Dreisamquell, - was für ein schönes und hoffnungsvolles Bild!
herzliche Grüße!
der Sanderling