Es war ein filigranes Pflänzlein nur, das ich dereinst im meinem Garten fand. Ein Unkraut und von Nutzen keine Spur, so zwängte es sich aus dem Mauerrand.
Die Art, sie war mir völlig unbekannt, doch irgendetwas mahnte, es zu schonen. So habe ich es einfach Karl genannt und bald schon sollte sich die Gnade lohnen.
Denn Karl erwuchs im Nu von Jahr zu Jahr zu einem Stämmchen, ja, man glaubt es kaum, er war bereits im dritten Lenz sogar ein kleiner und gesunder Eschenbaum.
Zu Vieren, meine Katzen und auch ich, wir wissen heut, was für ein Glück wir hatten und sitzen sommers gern gelegentlich recht froh und stolz in Karlens Eschenschatten.
Dein Gedicht ist eine schönes Beispiel dafür, auch allem Kleinen und augenscheinlich Unansehnlichem eine Chance zu geben. Und wie zu sehen, entwickelt sich daraus evtl. eine Pflanze von Größe und Schönheit - und sie hat darüber hinaus noch für den Menschen (und die Katzen) einen wunderbaren Nutzen. Formal gibt es aus meiner Sicht nichts zu meckern, Metrum okay, Reimschema okay, Rechtschreibung und Interpunktion okay.
Lieber Galapappa, letztens war ich auf einem Friedhof und entdeckte ein altes Grab, durch dessen Grabstein sich mehrfach der Efeu gewunden hat. Das hat mich sehr beeindruckt und zeigt das die Natur sehr stark ist und sich irgendwann auch die verbautesten Lebensräume zurück erobert. Dein Gedicht ist sehr schön, nur Karlens Eschenschatten, wird mir zum Zungenbrecher. Wie wäre es mit ( Karlchens kühlem Schatten)?
Lieber Martin, herzlichen Dank für Dein Lob! Was Du schreibst, trifft in gewisser Weise sogar auf Menschen zu. Ich kenne einige Beispiele von Schülern, denen man aufgrund ihrer Leistungen und ihres Verhaltens nichts Gutes vorausgesagt hat und die es dann doch zu Wohlstand und Ansehen gebracht haben, oder, wie Hermann Hesse, sogar die ganze Menschheit mit Großem beschenkt haben. Liebe Grüße! Charly
Liebe Heike, auch Dir herzlichen Dank für Dein Lob! Wenn man Deinen Gedanken weiterspinnt, dann könnte man auch mutnaßen, dass sich die Natur eines Tages auch den Planeten vom Menschen zurück erobert. Danke auch für Deinen Vorschlag! Ein Karlchen möchte ich aus dem inzwischen kräftigen Baum, dessen Stamm ich nicht mehr mit den Händen umfassen kann, nicht machen. Diese Eberesche ist inzwischen in nur 7 Jahren zu einem Baum in Haushöhe herangewachsen. Und es ist nun mal eine Esche. Liebe Grüße! Charly
Lieber Charly, eine Eberesche? Oh, wie schön! Sie bringt nicht nur mit ihren hübschen Blättern, sondern auch mit ihren weißen Blüten und roten Beeren viel Freude. Sprache und Klang sind, wie bei dir nicht anders zu erwarten, eingängig und gefühlvoll. Ein schönes Gedicht mit sehr hübschen Bildern. Mit Freude gelesen. Herzliche Grüße, Heliane.
Liebe Heliane, das war nun mal ein ganz anderes Gedicht von mir. Um so heitere Texte zu schreiben, muss ich mich echt anstrengen, da ich mich, wie Du weißt, ganz im Gegensatz zu Dir, eher auf der düsteren Seite der Lyrik herumtreibe. Umso mehr freue ich mich, dass es Dir gefallen hat! Am Tag darauf wollte ich ein Liebesgedicht schreiben, um etwas von der herbstlichen Melancholie wegzukommen. Dies Unterfangen ist mir jedoch gewaltig misslungen.
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