Das Schweigen hielt lange die Worte bei sich, wie das Meer schützt, was tief in ihm lebt. Doch die Sturmflut baut langsam ihr Tosen schon auf, voller Sorgen der Himmel erbebt.
Die Brecher sie spucken über’s tosende Meer, viele Worte, mir an den Strand. Mein Menschsein benommen, die Kräfte sie ruhn, ich laufe durch Worte im Sand.
Meine Worte, mein Denken, zu Füßen mir liegen, schaue es ruhig und liebevoll an. Bedeutsam und wichtig noch jedes Wort, doch keines mich jetzt noch beänstigen kann.
Ich spüre im Sand jeden einzelnen Schritt, die Sonne wärmt mein Besinnen. Sehe alles vor mir, mit sich öffnendem Blick, geh entspannt und bestärkt, spür mein Glück ganz tief innen.
lieber Thomas dieses Gefühl bei einem langen Spaziergang am Strand kenne ich zu gut. Es ist ein körperlich spürbares Gefühl im Sturm. Viele unsagbare Worte fallen mir vor die Füße. Ich brauchte sie nur auf zu heben. Aber der Sturm macht auch den Geist so frei, dass ich dann merke, wie weit und groß die Welt ist und wie nichtig Worte werden. Dadurch kommt der Mensch zu sich selbst und kann sich liebevoller betrachten. Dein Gedicht gefällt mir inhaltlich sehr. Ich könnte mir an vielen Stellen eine Kürzung denken um es noch intensiver zu machen. Aber das ist immer ansichtssache. herzlich Ilona
was den Inhalt angeht, schließe ich mich der Meinung Ilonas an!
Ich hab mich mal drangesetzt und bei mir ist folgendes entstanden:
Worte am Strand
Das Schweigen hält lange die Worte bei sich, wie's Meer beschützt, was tief in ihm lebt. Doch die Sturmflut baut langsam ihr Tosen schon auf, voller Sorgen der Himmel erbebt.
Die Brecher, sie spucken über’s tosende Meer viele Worte mir an den Strand. Mein Menschsein benommen, die Kräfte sie ruhn, ich laufe durch Worte im Sand.
Meine Worte, mein Denken zu Füßen mir liegen; Sie schaue ich ruhig und liebevoll an. Bedeutsam und wichtig ein jegliches Wort, doch keines mich jetzt noch beängstigen kann.
Ich spüre im Sand jeden einzelnen Schritt, die Sonne wärmt mein Besinnen. Seh' alles vor mir, mit sich öffnendem Blick, geh' nun entspannt und gestärkt, spür' das Glück ganz tief drinnen!
Liebe Ilona, danke für deinen Kommentar. Zum Kürzen kam es nicht, es wäre dann vielleicht etwas völlig neues geworden, was ich nicht wollte.
Lieber Karlheinz, danke für deine Überarbeitung. Ich fange grade an es zu lieben, den Worten ihre Endungen zu belassen. Zumindest oft, weil sie dann, wie ich finde, schöner klingen. Den "sich öffnenden Blick" , statt Himmel, habe ich gerne übernommen. Man sollte den Himmel vielleicht auch nicht zu sehr strapazieren.
Lieber Sanderling, du liebe meine Güte! Du formulierst Sätze, bei denen sich mir das Gefieder sträubt. Ein solch schönes Gedicht mit einer solch wunderbaren Aussage verunstaltest du mit Sätzen, die derart verkorkst sind? Ich verstehe gar nix mehr! Herzliche Grüße, Heliane.
Liebe Heliane, glaube mir, ich arbeite an meinen Texten. Mal mehr, mal weniger lange, dass weißt du. Gerne lese ich jede Kritik. Doch was soll ICH tun, wenn die Inspiration in ihrer Umsetzung halt diese Form wählt? Soll ich es gänzlich lassen? Vielleicht bin ich eine Wiedergeburt aus Schillers Zeiten?
Eine andere Frage stelle ich dir. Was müsstest DU tun, dass du ein Verständnis dafür entwickelst, dass diese, meine Sätze hier im Forum keineswegs die große, allgemeine Ablehung erfahren? Was würde DIR helfen meinen Stil zu akzeptieren? Mir, musst du auf diese Frage gar nicht antworten, das erwarte ich nicht. Herzliche Grüße, der Sanderling
Lieber Sanderling, warum soll ich auf gestellte Fragen nicht antworten ?
Zitatglaube mir, ich arbeite an meinen Texten.
Davon gehe ich aus, denn sowohl die Mitglieder des Musengartens als auch die Glühbirnen vernachlässigen diese „Arbeit“ nicht.
ZitatDoch was soll ICH tun, wenn die Inspiration in ihrer Umsetzung halt diese Form wählt?
Das weiß ich auch nicht. Als ich 2007 mit der Dichterei begann, bekam ich jede Menge niederschmetternder Kritiken. Ich war entsetzt, denn ich war von der Qualität meiner Werke überzeugt. Allmählich begann ich, mich sehr intensiv mit der Theorie unserer Lyrik zu beschäftigen, was mir half, meine Fehler zu erkennen und zu korrigieren.
ZitatWas würde DIR helfen meinen Stil zu akzeptieren?
Gar nichts! Ich müsste all mein Wissen, das ich mir über 10 Jahre erarbeitet habe, über den Haufen werfen.
ZitatSoll ich es gänzlich lassen?
Nee, natürlich nicht. Du könntest allerdings gut gemeinter Kritik gegenüber etwas offener sein.
Zitatdass diese, meine Sätze hier im Forum keineswegs die große, allgemeine Ablehung erfahren
Dies liegt, so glaube ich, an deinen überzeugenden Inhalten, die ich auch immer wieder hervorhebe. Ralf hat sich HIER viele bemerkenswerte Gedanken über Dichtung gemacht – sehr lesenwert . Herzliche Grüße, Heliane.
Lieber Sanderling, Du hast eine wichtige Erfahrung hier beschrieben, wobei ich sagen muss, dass ich sie erst richtig nach Ilonas Antwort richtig verstanden habe. Ich habe das Gefühl, Du hast extra "Dichtersätze" gesucht, wie: "voller Sorgen der Himmel erbebt". Aber so redet niemand und ich denke auch nicht, dass es einen hervorragenden Dichter ausmacht wenn er die Worte verdreht. Vielleicht überarbeitest Du es doch noch ein bisschen. Liebe Grüße, Heidi
Liebe Heliane, danke für dein ausführliches Eingehen auf meine Anmerkungen und Fragen. Sich in Fremd- und Selbstkritik zu üben ist sicher eine immer währende Aufgabe, die nie endet. herzliche Grüße, der Sanderling
Liebe Heidi, "so redet kein Mensch" ist für mich kein Maßstab für ein Gedicht. Ich nehme mir übrigens nicht vor gestelzt, wie ein großer (oder kleiner) Dichter zu schreiben. Ich denke so. Wenn ich deswegen natürlich nicht verstanden werde, ist das wirklich zu dumm und eine berechtigte Kritik. Vielleicht geben wir hier im Garten den Variationsmöglichkeiten menschlichen seins, denkens und schreibens aber auch einfach (noch) mehr Spielraum. Viele Grüße, der Sanderling
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