Gedichte aus dem Musengarten - Gedichteforum-Gedichte-Lyrik-Prosa
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* Im Staub von Chan Schaichun, April 2017 (Spenserstrophe)
Es schien ein Tag zu sein wie andere, das Land zerstört, die Sonne, sie geht auf. Von ferne stelle ich mir vor ich wandere, durch Schutt und Asche, Weinende zuhauf. Der Teufel zischt vom Himmel jetzt, wir laufen. Wohin doch nur, das Atmen fällt schon schwer? Das Böse und der Tod ohn jed' Verschnaufen, zerstörte Hoffnung, Angst bis über's Meer, ganz nah ein totes Kind, - wer hielt die Hand, sag wer?
ein sehr eindrucksvolles Gedicht, wozu ich zwei kleine Änderunge vorschlagen möchte (wegen des Metrums).
1) zur zweite Zeile: Von ferne stelle ich mir vor ich wandere,
2) zu den drei Schlusszeilen: Das Böse und der Tod ohn jed' Verschnaufen, zerstörte Hoffnung, Angst bis über's Meer, ganz nah ein totes Kind, - wer hielt die Hand, sag wer?
das Schreckensscenario hast Du eindrucksvoll geschildert und mit dem Kind noch eine gute Personifizierung angebracht. Kann dem nichts hinzufügen außer einem Lob. Gefällt mir sehr gut.
Lieber Sanderling, da habe ich einen Klos im Hals und muss schlucken. Deine Zeilen sind erschreckend, sie machen mich traurig, weil sie tatsächlich Geschehenes beschreiben. Ich will mir so ein Szenario gar nicht vorstellen, komme aber diesmal leider nicht drum herum. Die Aufgabe hast du gut gelöst.
Lieber Sanderling, manno, das ist harter Tobak! Es bedarf keiner Phantasie, sich die Bilder vorzustellen - es gab sie genügend. Du hast diesen Schrecken sehr deutlich umgesetzt. Form, Sprache, Aussage sind äußerst eindringlich! Über die Vorschläge vom Thomas hinsichtlich Metrum könntest du allerdings wohlwollend nachdenken . Herzlich, Heliane.
lieber Thomas wir dürfen die Augen nicht verschließen und wir sind in dieser Zeit immer wieder gefordert auch schlimme Wahrheiten beim Namen zu nennen. Es ist Dir hier ganz eindrücklich gelungen. Allein der Titel hat mich in den Bann gezogen. Viele meiner Schützlinge kommen aus Chan Schaichun oder Idlib und wir dürfen nicht ruhen bis die Räultaten wirklich aufgeklärt sind.
Ihr Lieben, danke erst einmal für euer einhelliges Lob, dass mir die Aufgabe gelungen ist. Deine Vorschläge Thomas, habe ich aufgegriffen. Ich wollt mit dem Gedicht keinen von euch schocken. Die Ereignisse haben mich selbst aber so traurig gemacht, dass dieses Gedicht mein Weg war, die besondere Unmenschlichkeit dieses Tages, zumindest lyrisch zu bearbeiten, um mich dem Gräuel gegenüber nicht nur hilflos zu fühlen, sondern zu distanzieren. Sprachlos zu bleiben, ist in diesen Zeiten auch keine Lösung! Danke nochmal! Der Sanderling
Lieber Sanderling, ich schleiche schon die ganze Zeit um Dein Gedicht herum und will mich nicht wirklich darauf einlassen. Die Bilder sind zu schrecklich, als dass ich mich wirklich damit beschäftigen will. Wann wird es wohl einmal dort wieder normal sein. Was werden die langfristigen Folgen sein, wieviel Generationen wird es brauchen um die Traumas zu überwinden. Und das an Ostern...! Die Struktur des Gedichtes stimmt wohl und Du hast sicher alles richtig gemacht. Aber ich muss mich von dem Gedicht ein bisschen distanzieren sonst lassen mich die Bilder nicht los. Liebe Grüße, Heidi
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