ich habe ein paar Vorschläge für dein schönes Poetische-Momente-Gedicht: Strophe 1: statt "des frühen" besser "am frühen", weil es sonst "Morgens" heißen müsste. Strophe 2: statt "bibbert" würde ich "zittert" wiederholen. Es klingt son komisch. Und statt "schweigend" villeicht "sachte", da man schwigend nicht rufen kann. Strophe 3: statt "dieses früh" besser "so früh" wieder wegen "Morgens". Strophe 5: "deren Blicke" durch "die" ersetzen, wegen des Metrums. Strophe 6: statt "zu poetischem Glücke" vielleicht "poetisch beglückend".
Erstmal vielen Dank für die vielen Anregungen, die ich fast alle übernehmen werde.Ich wusste, dass sicher der Einwand, schweigend könne man nicht rufen, kommen würde. Wenn ich vor dir stünde, wüsstest du, dass genau das doch geht....!
In diesem Sinne denke ich an das Gedicht " Dunkel wars, der Mond schien helle" und freue mich, ein wenig an der aristotelischen Denkweise gerüttelt zu haben.
Liebe anna a., spät, nach 23 Uhr, bin ich heute noch über den verschlossenen Zaun des Musen-Gartens geklettert und entdeckte dein sehr schönes Gedicht Wenn Kommentare im Musengarten mit Zeilenhinweisen beginnen, und mit dem Versuch weiter gehen, durch alternative Worte die Aussage zu verdichten, handelt es sich oft um ein gutes Gedicht. Was geht, oder nicht, entscheidet, so auch im Falle deines Gedichtes erstmal die Autorin, sprich DU! Schweigend zu rufen gehört mit Sicherheit dazu, und kann ich mir gut vorstellen, erscheint es auch noch so widersprüchlich. Ist es nicht oft genau das, was (nur) in unseren Texten Ausdruck findet? Thomas hat einmal ein von mir sehr gemochtes Gedicht über das Dichten geschrieben. Die Summe seiner Aussagen trifft die Bedeutung die das Dichten für uns hat sehr treffend, so zumindest auch für mich. Ich finde deine Bilder der versteckten Muse sehr poetische und springe gleich beglückt zurück über den Zaun. Danke für dieses schöne Gedicht! Herzliche Grüße, der Sanderling
ich glaube, es gibt hier ein kleines Missverständnis ( vielleicht aber auch nicht ..) Ich meinte, mitnichten deine aristotelische Denkweise, denn aus deinen Gedichten lese ich, wie sehr du die feinen Tönen hören und sehen kannst , sondern generell die aristotelische Denkeweise. Für Chinesen würde ein schweigendes Rufen keinerlei Erstaunen erzeugen, das tut es aber in unseren Landen.
Eines würde mich noch interessieren - hast du das Gedicht als Spaßgedicht aufgefasst ? Auf deine Antwort bin ich gespannt und danke dir wie immer für den Dialog.
Lieber Sanderling,
so so, des nächtens kletterst du also über den Zaun des Musengartens - was für eine schöne Idee, auf dem Weg zu den Träumen noch ein wenig Poesie zu pflücken. Ich danke dir für deinen ausführlichen Kommentar und denke mal wieder darüber nach , dass die Wirkung von Sprache auch von dem Leser und seiner Stimmung abhängt. Das ist für mich eins der größten Mysterien: Wie gelingt es Worten, möglichst viele Zwischentöne anzuschlagen, dabei klar zu sein, ohne den Leser festzulegen?
Ich habe mich übrigens für bibbern wegen der Alliteration entschieden und für das poetische Glück - genau das empfand ich nämlich als ich das zitternde Veilchenbündel fand.
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.
Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen,
den weiteren Betrieb zu finanzieren.
Deine Spende hilft!
Spendenziel: 144€
35%
Forum online seit 10.11.2013 Design by Gabriella Dietrich