Wenn sonntags im Kaffeesatz nach neuen Hymnen orakelt wird,
ist das eigentlich schon fast nichts besonderes mehr. Ich liebe das Schreiben auf meinem Handy. Auch das Wischen auf einer virtuellen Tastatur, auch wenn hierbei manch überraschendes Ergebnis stehen kann, statt konkrete Tasten am PC zu drücken. Nun steht auch das Klavier nur wenige Meter vom Frühstückstisch entfernt, und manche Textidee wird so, mit ein paar Schritten weg vom Frühstückstisch, auf ihre Tauglichkeit zur neuen Melodie der Hymne abgeglichen. Das Handy steht also aufgeklappt auf dem Notenhalter, die Displaybeleuchtung auf, "for ever", und die Finger wechseln zwischen schwarzen und weißen Tasten. Im Ohr erklingt Musik, meine Augen wandern von den Noten links, zum leuchtenden Text rechts. Im Kopf währenddessen Phantasien über meiner Eltern Land, wie ich es mir offenbar erträume. Irgendwann will ich dann doch auch noch Änderugen am Text vornehmen, wofür meine Hände dann spontan über die Klaviertastatur wandern, um hier die richtigen Tasten zu finden. Wieso erinnere ich in dem Moment, nach einem kurzen Innehalten, Vorurteile gegenüber Männern, die besagen, wir seien nicht Multitasking fähig?

lieber Thomas
ich beneide Dich gerade für Deine Begabung, die mir leider fehlt. Ich bin völlig unmusikalisch und selbst bei Worten muss ich lange überlegen wie sie richtig betont werden. Mir fehlt einfach das Gehör dafür. Obwohl ich sehr gerne Musik höre und mich darin fallen lassen kann. Sprache kann mein Gehirn einfach nicht in Musik umwandeln. Anders ist es mit Musik und Bilder. Ich sehe bei Musik fast immer Bilder vor mir.
Auch ich bin schon ganz gespannt auf Dein Gedicht.
herzlich Ilona

Lieber Sanderling,
oje, welch ein Aufwand! Handy, Klavier, Metronom (?), Erinnerungen? DAS alles für eine neue Hymne?
Deine Hymne wird uns alle umhauen, joi, was bin ich neugierig!
Viel Spaß noch mit dem Wischdingens.
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Heliane,
ich habe den Text geschrieben, weil es mir halt so passierte und ich das lustig fand. Nun würde ich den Ball aber gerne wieder ganz flach halten, was eure Erwartungen angeht. Allzu hohe Erwartungen werden erfahrungsgemäß schell enttäuscht.
Ich werde den Text meiner Hymne ganz normal unter Aufgaben einstellen, so wie alle. Und unter "Zum Hören und Mitsingen" dann eine gesungene Version mit Klavierbegleitung anbieten. Geht doch, oder?


Liebe Ilona, lieber Thomas,
multikulti u. multitasking find ich schon mal sehr witzig. Vielleicht läuft es drauf hinaus?
Ilona, nur weil ich denke ich schaffe es eine Hymne zu komponieren, muss das ja noch lange keinem gefallen.
Mich hat das Thema auf jeden Fall mit dem "Nationalgefühl" allgemein in Kontakt gebracht. Und da gab es bei mir als Nachkriegskind und Kriegsdienstverweigerer bisher nicht so große Berührungspunkte.
Ich bin echt auf alle Ergebnisse neugierig.
lieben Gruß in die Runde!
der Sanderling

Lieber Sanderling,

Zitat

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Geht doch, oder?

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Klar gehts, aber warum zweimal?
Mach es, wie du es möchtest und vor allem: KEIN ERFÜLLUNGSDRUCK!
Herzlich,
Heliane.

lieber Thomas
auch ich habe lange über mein "Nationalgefühl" nach gedacht. Im Ernst, alles was aufdiktiert wurde, in der DDR der Fahnenapell in der Schule und die Maidemo und und und. Ich mochte es nie und ich mochte nie die Hymne und so sehr ich auch ein Heimatgefühl habe so wenig ist mein Nationalgefühl ausgeprägt. Darum fällt mein "Deutschland, Deutschland über alles" etwas anders aus.

herzlich Ilona

Lieber Sanderling, klar sind Männer Multitaskingfähig Frauen können ja auch rückwärts einparken! Ich möchte nur mal wissen wer immer solche Halbwahrheitserfindungen von uns Menschen verbreitet.
Ich kann zwar keine Noten lesen, aber kaum höre ich eine Melodie, fallen mir Worte dazu ein.
Mein Nationalgefühl ist leider sehr verkümmert, deshalb kann auch in meiner Hymne nicht das Wort Deutschland vorkommen. Mir geht es da wie Ilona.
Leider kann ich erst Montagnachmittag deine und die Hymnen der Anderen Birnen lesen. Ich komme erst gegen 16 Uhr nach Hause.
LG Heike

Lieber Sanderling,

Sprache ist Musik, ist Klang, ist Komposition und die Lyrik heißt nicht ohne Grund Lyrik. Eine Melodie zu hören, der Klangabfolge nachzuspüren, dazu habe ich oft Lust, wenn ich ein Gedicht schreibe. Leider steht das Klavier nicht im Wald....

Nun bin erstens gespannt auf deine Hymne ( ich habe extra nochmal gegooglet, was die Übersetzung ist hymnos heißt Tongefüge und als Hymne bezeichnet man einen feierlichen Preis- und Lobgesang) und zweitens auf das Herkunftsland deiner Eltern ... ( was du uns natürlich nicht verraten musst..)

Alles Liebe

anna a.

Liebe Heike, ich habe sehr über deine Antwort gelacht !

Liebe anna a.,
danke für deinen Kommentar. Ein Klavier im Wald, und die Vögel und ich würden in einen ganz neuen Dialog finden. Das wäre sicher eine ganz besondere Erfahrung. Danke für die Idee (nur, wie kriege ich das Klavier dorthin?) Die Aufgabe hat mich im positiven sehr beschäftigt. Und ich glaube dannach, es gibt viele Gründe eine Hymne auf Deutschland zu singen. - Und das war ja der Auftrag.
Wenn sie gefällt noch besser, aber auch ohne Applaus, für mich bereits ein Gewinn.
Herzliche Grüße
der Sanderling