dein Gedicht gefällt mir sehr gut. Der Zug des Lebens, den wir selbst antreiben, obwohl wir eigentlich uns fahren lassen könnten. Schöne Wortbezüge mit "bewegen"und er-regen" (vielleicht würde ich das sogar wegen des Bezuges mit Bindestrich schreiben, weil es ja ein Wortspiel ist). Erregen selbst scheint mir hier nämlich etwas seltsam, weil es ja eigentlich aufregen meint und nicht das Sexuelle.
Schön auch der Wortbezug von "verzollen" und Achtung zollen. Als Tribut für die Fahrt.. Ja, recht hast du. Alles hat seinen Preis im Leben. Galant sprachlich gelöst. Mir gefallen auch die Reime, die sich auf Endreim als Anfangswort reimen begriffen/geschliffen, rollt/ gewollt, gelitten/inmitten ect. Sowas hebt ein Gedicht sprachlich enorm.
Inhaltlich treibt der Prot im Lebenszug auf das Ende zu, was er als Befreiung von all dem Treibgut sieht. Dieses ist natürlich christlich gerägt, denn die christliche Religion kennt keine Wiedergeburt. Ja, wer ein langes und erfülltes Leben hatte, dem mag das irgendann "reichen". Andere, die ihr Leben nicht als ein erfülltes ansehen, mögen das anders sehen.
Ich kann also dein Resumme als dein persönliches durchaus so stehen lassen. Ich persönlich glaube jedoch, dass die Seele wiedergeboren wird ( ohne mich dabei an irgendeiner Religion zu orientieren). Da ergäbe sich dann für mich persönlich ein anderes Resumee..
Liebe Koko, Deine Wertung freut mich sehr, zumal ich solches nicht erwartet habe. Die Bilder hast Du genau so interpretiert, wie ich sie meinte. Den Vorschlag mit dem - werde ich gern aufgreifen. Das Ende, die Befreiung nach einem erfüllten Leben, kann man christlich aber auch religionslos sehen. Deiner Sicht, an eine Wiedergeburt zu glauben, möchte ich nicht widersprechen. Nach meinem Glauben geschieht es jedoch nicht als Ganzes, vielmehr glaube ich, dass einzelne Bruchstücke Bestandteile vieler neuer Leben werden. Dazu schrieb ich auch schon mal etwas. Aber der Glaube ist nicht greifbar! Er muss dem Menschen das geben, was ihm hilft.
Zitat Ja, wer ein langes und erfülltes Leben hatte, dem mag das irgendann "reichen".
Genau diese Einstellung fand ich bei Menschen, die mir als Vorbilder dienen können. Habe herzlichen Dank für Deinen umfassenden Kommentar. Herzlichst Günter
kannst du mir einmal einen Link zu dem Gedicht mit den "Seelenbruchstücken" schicken? Lächel. Ich würd es gerne lesen. Mir selbst ist deine Thematik eine wichtige, darum wahrscheinlich konnte ich mich auch so gut einfühlen in dein Werk. Ich stimme dir zu, dass Glauben eine höchst persönliche Sache ist, über die man in der Sache diskutieren kann , aber nicht in der Wertigkeit.
Durch meine lange Zeit im Ausland habe ich viele "Glauben" kennen gelernt und als ich zurück kam und die Empathielosigkeit und Kälte der hiesigen evangelischen Kirche ( Diaspora)zu spüren bekam, habe ich mich schweren Herzens davon getrennt. Ich habe darüber einen Sonettenkranz geschrieben, denn 50 Jahre bewusste "Kirche" legt man nicht so einfach ab. Ich glaube an Gott, nach wie vor, bin aber durch die vielen anderen Glaubensrichtungen, die ich kennen lernen durfte, sehr nachdenklich geworden. Erst als meine Tochter zur Schule kam und der Pastor ihr im Unterricht sagte, dass das, was ich ihr über "Seelenwanderung" erzählte, aber nicht christlich sei, fiel mir auf, was sich da "in mir getan hat".
Zu dem erfüllten Leben: Ich gehöre zu denen, die auf ein solches zurückblicken können und gerade ist mir noch mein Herzsnwunsch, nämlich ein Enkel, erfüllt worden. Ich kann auf ein buntes und selbst bestimmtes ( was auch mal hart sein kann - lächel) zurück blicken und werde ein würdeloses, von andren bestimmtes Leben im Heim darum zu verhindern wissen, sollte es einmal dazu kommen.
Liebe Koko, einen Link dazu gibt es nicht. Die Thematik ist für viele Menschen wichtig, doch die meisten übernehmen einen vorgefertigten Glauben. Damit wird dieser zu einer Institution, was ich durchaus nicht gut finde. Solche Ansichten sollten gleichwertig behandelt werden, egal ob sie von einer Person oder Milliarden Menschen vertreten werden. Auch mir ging es mit der Kirche ähnlich, nur hat sich mein Glaube in Fragen verwandelt. Zu Deinem Enkel freue ich mich mit Dir! Herzlichst Günter
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