Und wieder seh ich Fotos, scheinbar geht’s dir gut. Dein Herrchen lobt die Kraft, den Willen, deinen Mut Und wieder spüre ich die Wunde, die mir sticht. Vermisst du mich denn nicht?
Und wieder glänzt dein Fell, als wärest du noch hier. Ich bürstete es täglich voller Freude dir. Und wieder nagt die Sehnsucht, macht mich nackter, bloßer. Fühlst du es auch, mein Großer?
Ein Video zeigt dich im Wachdienst und beim Baden. Man sagte mir, du bissest Herrchen in die Waden. Es ist, als ob du lächelst in die Kamera. Ist noch was andres da?
Und wieder seh ich Fotos. Alles gut geregelt. Seh deinen Ball, den Wind durch meinen Garten kegelt.
Gedanken an einen Hund kann ich gut mitempfinden. Es ist der beste Freund des Menschen. Eine Aussage, die mir als Hundefreund sehr gut gefällt.
Daß mir der Hund das Liebste sei, sagst du, o Mensch, sei Sünde? Der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
Franz von Assisi
Aufgefallen ist mir dass Du in der zweiten Strophe dritte Zeile von betonter zu unbetonten Kadenzen gewechselt hast, was einer guten Aussage jedoch entgegenkommt. Habe es gerne mitempfunden.
Liebe Koko, Boxer gehören neben Rottweilern zu meinen Lieblingshunden und ich kann mir gut vorstellen, wie sehr du deinen Bolle vermisst. Zu deinem liebevollen Gedicht, das mir ein paar Problemchen bereitet: Ich tippe auf ein Sonett nach Shakespeare. Sollte mein Verdacht richtig sein, gehst du überaus locker mit dem gestrengen Korsett um. Denn Shakespeare schrieb seine Sonette im Kreuzreim und mit 5 Hebungen je Vers, was bei deinem Gedicht nicht ganz hinhaut. Ich mag Experimente mit zementierten Formen sehr gern; hier fehlt mir besonders der typische Klang. Sollte ich verquer denken, korrigiere mich bitte . Herzliche Grüße, Heliane.
Ich freue mich über euer reges Interesse an meinen Werken und danke euch herzlich dafür.
@Heike Es ist eine dramatische Geschichte. Unser Boxer war am Anfang sehr scheu und ängstlich. Ich habe ihn aufgebaut. Dann bekam er einen übersteigerten Schutztrieb, denn er war irrtümlich eben nicht aus einer „Familienzucht“, sondern aus einer Leistungszucht, die vornehmlich Hunde für den Schutzdienst und Platz züchten. Wir wussten dass nicht. Auch im Boxerclub wusste man sich als Familienhund keinen Rat mehr. Nach einem Angriff auf ihn wohlgemerkt von einem Rott-Mischling, wurde er aggressiv allen Hunden gegenüber und akzeptierte auch die Rangfolge bei unserem Dackel nicht mehr. Er griff ihn an und verletzte ihn schwer. Da der Boxer sehr groß und muskulös war, ich habe jeden Morgen mit ihm im Garten trainiert, war er für mich nicht mehr zu halten, wenn ein Hund kam. Er gehorchte dann auch nicht mehr. Mir hat er nur Küsschen gegeben, war nie aggressiv. Zudem war er sehr eifersüchtig und dies auch auf meinen Mann. So haben wir ihn schwersten Herzens nach 5 Jahren, Privattraining, Kastra und allem, was man tun kann, an unseren Freund vom Boxerclub abgegeben, der ihn schon immer vergötterte und ihn nun mit auf Streife nimmt. Er ist nun im Schutzdienst, da kann er wachen und darf sogar scharf sein. Er war einfach kein Familienhund. Hier hat er mir aber 3 Einbrüche verhindert. Ich war sehr stolz auf ihn. Obwohl er zum Wachen oder auf Attacke nie erzogen war. Er war einfach so und hatte den einen Einbrecher direkt am Hintern. Den Unterhosenfetzen brachte er mir dann als Trophäe rein…GGG
Wir bekommen oft Fotos, Videos und besuchen ihn auch. Die Liebe zu ihm aber hört bei mir ja nicht auf, auch wenn ich ihn aus Sicherheitsgründen und zum Wohl unseres alten Dackels abgegeben habe..
Lieber Hans,
wir haben immer Hunde gehabt, auch große und eigenwillige. Dass ich so gescheitert bin, ist mir noch nie passiert. Es erfüllt mich auch mit einem Gefühl von Schuld. Meine Hunde sind wie Kinder für mich. Und dein Spruch von Assisi ist mir Lebensmotto – lächel. Ich setze die Kadenzen als Stilmittel ein. Soll etwas weicher sein, sind sie w, soll etwas härter rüberkommen oder ist eben hart in der Aussage, dann nehme ich m. Sonst wird es mir gerne zu „leierig“. Dies mögen einige Autoren nicht, gerade bei Sonetten, ich nehme mir diese Freiheit aber… lächel. Dabei heraus kommt, dass das geschieht, was du gut erspürt hast: nämlich dass die Form den Inhalt unterstützt.
Setz mich nicht zu hoch an… lächel. Auch ich bin nur eine Amateur-Dichterin, die viel Freude am Wort hat und ein paar Fachkenntnisse vielleicht, die sich aus der Erfahrung und aus meinem Studium ergaben.
Ich spiele gern mit den Formen und schaffe mir eigene. Auch wenn ich gerne beim Hexa oder Penta bleibe. Hier habe ich mal 3 Hexa und einen 3- er ausprobiert, nur so, als Variante. Natürlich ist es kein Sonett. Ich nenne solche Gedichte von mir gerne „Alltagsgedichte“. Es sind Inhalte, die mir relativ unverblümt auf der Seele liegen und mich dann auch zu neuen Formen reizen. Zu den Kadenzen lies bitte m eine Antwort zu Hans.
Lieben Dank euch allen! Gestern hatte ich Babytag, Töchterchen musste zur Uni. Da blieb leider keine Zeit zum Antworten - lächel. LG von Koko
Liebe Koko, ich lese dein Gedicht immer wieder. Für mich ist die Form so egal, wenn dabei so etwas schönes heraus kommt. Vorgelesen hört es sich auch bestimmt wunderbar an. Wir hatten auch 3 große Hunde, die zum Glück prima zu führen waren. Jetzt muss es ohne gehen. LG Heike
Liebe Koko, ich hatte nie einen Hund, aber seit meinem 25. Lebenjahr immer Katzen. Inszwischen ist "Hexe" die dritte und ich kenne also die Trauer, wenn uns eines dieser geliebten Wesen verlässt. Sie bleiben unvergessen. Liebe Grüße, Stefan
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