Das Huhn von Milos
(Nicht im Louvre)

Das Huhn von Milos pickt
Und isst mit mir geschickt:
Ich sitze da am Strand,
Die Gabel in der Hand.
Im Teller liegt das Ei,
Muss reichen für uns zwei!

Das letzte seiner Art,
Ward für uns aufgespart!
Hat es das Huhn gelegt?
Frag ich mich leicht erregt.
Oh Gott es ist schon weg!
Das Huhn das kakelt keck



Als vermutlich letzter Tourist des Jahres sitze ich allein Mitte der 80er Jahre in einer provisorischen Strandtaverne auf der Insel Milos. Der alte Wirt kann mir nichts anbieten als ein Spiegelei. Obwohl ich Eier nicht mag, willige ich ein, weil ich wirklich hungrig bin. Kaum liegt das Ei vor mir, gesellt sich mir ein Huhn bei, hüpft, trotz Abwehr meinerseits, immer wieder auf den Tisch und pickt gierig auf das Ei ein, bis es flatternd mit dem Ei entflieht...

Hallo Carlino,
eine Erlebnis der besonderen Art! Das Huhn hatte offenbar auch großen Hunger, doch im Gegensatz zu Dir mehr Freude und mehr Anrecht.
Du hast es sicher als höhere Gerechtigkeit hingenommen? Ohne Deine erklärenden Worte hätte ich lange nach dem verborgenen Sinn gesucht (sicher vergeblich?). Das Huhn hat Dich dabei vor einer Geschmacksenttäuschung bewahrt. Ist das nicht freundlich und weise?
Herzliche Grüße
Günter

Lieber Carlino schön das du noch eine Erklärung dazu geschrieben hast. Es gibt schon merkwürdige Begegnungen zwischen Mensch und Tier. Du warst sicherlich überrascht und wäre das in der heutigen Zeit geschehen, hätten wir bestimmt auch noch ein lustiges Video. Ich bin überzeugt es war dem Huhn sein Ei.
LG Heike

Lieber Karlheinz,
dazu kann ich was beisteuern: Wir saßen beim Abendessen in einem Restaurant auf Teneriffa, wo jede Menge Federvieh frei herum lief. Plötzlich hüpfte ein PFAU, ein Weibchen, auf unseren Tisch! Es kam mehrmals und klaute die Jakobsmuscheln, außerdem hackte es nach uns.
Dein Erlebnis scheint um ein Vielfaches freundlicher geweseen zu sein.
Prima zu lesen!
Herzliche Grüße,
Heliane.