Ein Elfchen mochte sich bemüh‘n
und wollte zu den Zwölfchen ziehn.
Doch war es diesen zu gering,
worauf es zu den Zehnchen ging.

Die Zehnchen sprachen unter sich,
das gab dem Elfchen einen Stich,
es sei, und das ist leider schade,
für diesen Kreis zu ungerade.

Da stellte sich ein Einchen ein,
das war bisher noch ganz allein.
Das Elfchen hat eins abgegeben,
zu dritt bescheiden nun zu leben.

Lieber Ulrich,
ach Jottele nee, ist das entzückend!
Bestens zu lesen - es macht warm ums Herz.
Ich bin wirklich sprachlos, Chapeau!
Herzliche Grüße,
Medusa.

Lieber Ulrich,

das liest sich wirklich sehr entzückend und kommt wie ein Kinderlied daher. Dabei hat es eine wichtige Botschaft zu verkünden.

Anders zu sein, macht das Leben nicht einfach, überall ist man Außenseiter. Da kommt ein zweites einsames Wesen und schon ist die Welt in Ordnung. Das Elfchen gibt und empfängt und alle drei sind toleranter als die altmodischen Zwölf-/Elfchen. Sicher wird dieses Verhalten Schule machen und die Welt ein kleines Stück verbessern.

Das habe ich gerne und aufmerksam gelesen.

Liebe Grüße
Sid

Liebe Medusa, lieber Sid,
Euer großes Lob freut mich sehr. Dieses Elfchen sprang mich einfach so an, da konnte ich ihm die Buchstaben nicht verweigern.
Ich hoffe, es wird auf Dauer mit dem Einchen glücklich.
Liebe Grüße
Ulrich

Lieber Ulrich,

mir gefällt Dein Elfchengedicht auch richtig gut. Es strahlt eine angenehme Wärme aus, regt gleichzeitig zum Nachdenken an und lässt sich auf viele Situationen im Alltagsleben übertragen.

Allein die letzte Zeile hätte ich mir als Leserin noch etwas offener für meine eigenen Gedankenfäden gewünscht. Mit "bescheiden" legst Du eine Wertung hinein, die meinen Interpretationsspielraum ein bisschen einengt. "Zufrieden" würde ich als neutraler empfinden. Ich glaube, am liebsten würde ich es ganz ohne Adjektiv lesen.

Liebe Grüße
Claudi

Liebe Claudi,
zunächst mal herzlichen Dank! Mit Deinem Einwand wirfst Du etwas Interessantes auf.
Das Wort bescheiden hat 2 Bedeutungen. Alt: sich bescheiden/zufrieden geben
und neu: von geringer Menge/Qualität bzw. geringem Anspruch
Wenn ich das Wort zufrieden verwende, suggeriert es, sie hätten (nach heutigem Wortverständnis) genug, um zufrieden sein zu können.
Metaphernhaft steht hier das Einchen für etwas kleines. Somit passt die Zufriedenheit im Sinne von 'sich bescheiden' besser.
Diese Wort- und Sinnvielfalt der dt. Sprache fasziniert mich immer wieder.
Es freut mich, dass Du Dich damit auseinandergesetzt hast.
LG Ulrich

Lieber Ulrich,
hier kann ich nicht vorbeiziehen, ohne einzukehren, um Dir mein Entzücken über dieses charmante Textlein zu bekunden. Dein Elfchen hat mein Herz im Sturm erobert.
Welch originelle Idee! Der tiefere Sinn ist zauberhaft verwortet.
Das zeigt wieder mal, wie sich spontane Ideen als echte Nuggets entpuppen können.

Sehr gern gelesen und mich daran erfreut.

LG von Lailany

Lieber Ullrich,

auch ich muss applaudieren.

Ähnlich wie bei Claudia, sind es auch bei mir die letzten beiden Verse, die mich etwas vor den Kopf stoßen. Nicht weil ich damit nix anfangen kann, sondern weil du damit dem Gedicht eine Richtung gibst die ich nicht erwartet habe. In meiner Phantasie ist das Elfchen den anderen (sogar dem Einchen, da dieses nur passiv ist) morlisch völlig überlegen und deshalb muss es nicht bescheiden leben, sondern kann das erhobenen Hauptes tun. Es muss sich auch nicht mit weniger zu Frieden geben, sonden es hat die maximale Ausbeute, keinen elitären Zahlensnob, sondern ein dankbares Einchen.

Meine Gedanken gingen so in diese Richtung:

Das Elfchen hat es aufgenommen
und fühlte sich fortan vollkommen.

Ja der Derolli stht auf totale Happy Ends!

Wollte dir nur meine Gedanken dalassen, denn so ein liebes Gedicht kann ich nicht einfach vorbeiziehen lassen. Aber keinesfalls will ich dich zu einem anderen Ende umstimmen, denn so wie du es gemacht hast ist es ja eine ganz andere Atory, ein anderes auch glückliches Ende.

Liebe den Hut ziehende Grüße

Liebe Lailany, lieber Olli,
große Freude meinerseits über die reichlich lobenden Kommentare.
Trotz Freude jedoch, kein Ergebnis angestrengte Arbeit oder Überlegung. Es flog mich an.
Die Version von Olli ist auch interessant. Mir allerdings zu optimistisch. Ich mag es meist etwas verhaltener.
Vielen Dank Euch beiden
LG Ulrich

Lieber Ulrich,

bei der Suche nach Gemeinsamkeit gibt es oft Misserfolge und Ablehnungen, doch nach mehreren Bemühungen kommt es dann doch zu einem glücklichen Ausgang. Mit Deinem Gedicht hast Du einen gut gereimten Bezug zu der Natur des Lebens hergestellt. Die einfach dargestellte sinnvolle Aussage gefällt mir sehr gut.

LG Hans

Danke Lieber Hans!