Pflaster, ein wenig Grün, dahinter alte Latschen. Was sollen wir uns dabei denken? Ein Bild, ein Denkmal, das uns Hinweis gibt. Was könnt es sein, was wird uns mitgeteilt? Wer war der Träger, der sie abgestellt? Für kurze Zeit oder für immer und warum? Wir können raten und auch spekulieren, doch sicher ist, es war kein reicher Mann. Die Schuhe, zwar bequem doch ohne Eleganz, sie geben Zeugnis von der Einfachheit, mit der ein Landmann schlurfend ging, über Höfe, Felder, in die Scheune oder Ställe.
Schuhe abgestellt, inmitten grobem Pflaster Rund und breit mit Bändern leicht geschnürt, fehlt jede Eleganz und Zierde. Ein Denkmal soll dies sein, gegossen aus Metall? Ich sehe hin und denke alter Plunder und doch erfüllt es einen Zweck, denn es erzählt von Menschen, die sich freuten solches Schuhwerk zu besitzen.
Lieber Hans, Du hast die Möglichkeit der Spekulation benutzt um über das Schuhphänomen zu reflektieren und hast die Schuhe gleich mit einem bestimmten Bild verknüpft, das Du von seinem Träger hast. Einen Landmann hast Du Dir aus der Vielzahl der Möglichkeiten ausgesucht und ein Bild von ihm gezeichnet und hast mich ihn sehen lassen, wie er in seinen Schuhen geht. Irgendwie fehlt mir aber darin eine Spannung oder auch vielleicht die Anregung mir meine eigenen Gedanken zu dem Bild zu machen. Trotzdem hat mir der einfache Landmann in seiner Erdverbundenheit gefallen.
Trotzdem gebe ich der Version, die Du auf meiner Seite gepostet hast, den Vorzug: Das gefällt mir richtig gut.
Inmitten zwischen grobem Pflaster wurden Schuhe abgestellt. Rund und breit mit Bändern leicht geschnürt, fehlt jede Eleganz, die Zierde wäre. Ein Denkmal soll dies sein, gegossen aus Metall. Wir sehen hin und denken alter Plunder, und doch erfüllt es einen Zweck, denn es erzählt von Menschen, die sich freuten solches Schuhwerk zu besitzen.
die Schuhe haben mich an die Bundschuhbewegung 1497 -1517 in Süddeutschland erinnert, deshalb habe ich sie der Landbevölkerung zugeordnet. Auch mir gefällt die Aussage meines zweiten Gedichtes besser. Das erste habe ich genommen, weil die Zeilenlängen ausgeglichener sind. Ansonsten war ich unsicher und traute mir kein Urteil über meine frei Lyrik zu. Das zweite Gedicht werde ich jetzt zur Auswahl unter das erste setzen. Danke für Deine Meinung und den Hinweis.
die erste Version enthält mir zu viele direkte Fragen. Die zweite Version finde ich gut gelungen. Ich paar Kleinigkeiten. Vielleicht könnte man einfach sagen "fehlt jede Eleganz und Zierde." Nach Metall könnte ein Fragezeichen stehen. Und schließlich könnte man vielleicht auf das etwas didaktisch wirkende "und doch erfüllt es einen Zweck," verzichten, indem man nach "Plunder" einen Punkt macht und mit "Es erzählt von Menschen," fortfährt.
deine 2. Version hat was! Als ich es gelesen habe, dachte ich an Vertreibung, keine Ahnung warum. Keine hundert Meter von meinem Haus ist ein Stolperstein zum Gedenken auf dem Bürgersteig und erinnert an einen Juden. Dein Gd. ist für mich Anregung zum Denken, ebenso wie das Vorbild!
nun auch ich empfinde das 2. Gedicht spannungsreicher. Im ersten Gedicht würde ich gerne streichen um es Spannung zu erzeugen.
Das 2. Gedicht hat eine ganz andere Dimension. Ich frage mich nur, warum sagt der Autor
ZitatWir sehen hin und denken alter Plunder,
woher will ein einzelner Mensch wissen was ich oder wir denken? Sollte der Dichter da nicht lieber beim "ich" bleiben? Diese Frage beschäftigt mich oft in Gedichte.
es hat mich gefreut Deine 2 so verschiedenen Gedichte zu lesen.
Lieber Hans, ich kann nicht sagen, welches Gedicht mir besser gefällt, ich mag sie beide gern. G1 stellt Fragen, gibt Antworten und spekuliert ein wenig. G2 ist dichter dran, fabuliert ein wenig und lässt mehr Raum für eigene Phantasien. Sprachlich halte ich beide für recht gut gelungen. Nur in G2 habe ich einen Vorschlag für S1: „Inmitten zwischen“ ist doppelt gemoppelt . Schreib besser „Inmitten grober Pflastersteine ...“ oder „Zwischen groben Pflastersteinen ....“ Ansonsten gibt’s für beide nix zum Mäkeln . Herzliche Grüße, Heliane.
habe mich inzwischen auch für mein zweites Gedicht entschieden. Deine Vorschläge finde ich gut und übernehme sie gerne. Zum Weglassen der 8. Zeile kann ich mich noch nicht entschließen, denn ich sehe sie als Überleitung. Danke für Deine Hilfe! Was hältst Du davon das zweite Gedicht mit einem geänderten Beginn als zweite Strophe zum ersten Gedicht zu nehmen?
Zweite Strophe:
Schuhe abgestellt, inmitten grobem Pflaster Rund und breit mit Bändern leicht geschnürt, fehlt jede Eleganz und Zierde. Ein Denkmal soll dies sein, gegossen aus Metall? Ich sehe hin und denke alter Plunder und doch erfüllt es einen Zweck, denn es erzählt von Menschen, die sich freuten solches Schuhwerk zu besitzen.
LG Hans
Lieber Jorsch,
wenn ein Gedicht die Gedanken anregt, so ist dies doch ein wichtiger Punkt um es als gelungen zu bezeichnen. Es freut mich dass Du es so siehst. Danke!
LG Hans
Liebe Ostseemöwe,
danke für Deine Beurteilung zum zweiten Gedicht, der ich auch zustimme. Den Vorschlag mit der Ichform übernehme ich gerne. Danke!
auch ich kann mich da nur anschließen, die zweite Versin hat was. Ich denke aner immer mehr daran - wie kann man solch einen Text jetzt von Prosa unterscheide? Ich bin mir da noch nicht ganz drüber im klaren. Freie Lyrik ist einfach nicht mein Feld.
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