Ich steig empor der hohen Himmel Weiten Und lasse mich von Deiner Güte tragen Gewiss - auch jetzt wirst sorgsam Du mich leiten Und so kann ich mich dieser Welt entsagen
Behutsam heilen alle meiner Wunden Was früher war, ist nunmehr bloß gewesen Belanglos ist die Pein verfloss'ner Stunden Der so erkrankten Welt will ich genesen
Mein Blick schwebt zu der Unschuld weißer Hallen Lockt mich ganz sanft zu wolkenstolzen Festen Ich reise bis der Engel Chöre schallen Voll tiefer Sehnsucht in den fernen Westen
Mein Selbst verblasst im schöpferischen Licht Und wird befreit des Kummers alter Zeiten Getragen von des Glaubens Zuversicht Streb ich empor gen hoher Himmel Weiten -
ein wunderbares Gedicht hast Du hier verfasst. Ich musste, ja ich konnte nicht anders, als nach jeder Strophe innezuhalten. Irgendetwas an Deinem Gedicht hat mich aufgefordert Strophe für Strophe in mich aufzunehmen. Ich konnte nicht anders als dem Protagonisten beizupflichten. Ja, das ist Genesung. Hier ist soviel Heilung, soviel Schönes zu finden, hier (obwohl es um das Sterben geht) tut nichts weh. Sehr tröstlich Dein Gedicht und mein Kompliment, nichts hört sich dem Reim geschuldet an. Ein Gedicht wie ein Gesang.
hier steht ein wunderbares Beispiel dafür, dass ein auf das notwendige Maß (nicht nur an Worten) sondern auch an Satzzeichen dem Gedicht eine zusätzliche Harmonie geben. Wenn etwas nicht eindeutig ist an Satzzeichen (nur für mich) dann ist es das - am Ende des Gedichtes. Und auch da bin ich mir nicht schlüssig. Und ich frage mich, will der Dichter ein Ende? Will er mir nicht doch einen Kreislauf zeigen? Die erste Zeile und die letzte Zeile des Gedichtes sind von wenigen Worten abgesehen Beginn und Fazit zu gleich. Hier geht es (lediglich) um zwei verschiedene Bewegungsarten. Steigen am Anfang hat für mich etwas mit Arbeit, mit Stufen erklimmen zu tun. Am Ende des Gedichtes ist das Streben gesetzt. Dieses Streben drückt für mich ein Sehnen, ein Eifern aus. Nach dieser Betrachtungsweise möchte ich selbst diese - am Ende das Gedichtes stehen lassen. Ich hatte für mich die Satzzeichen einmal zur Probe gesetzt. Sie stören die Harmonie meines Auges.
Danke für Eure Rückmeldungen. In der Tat habe ich mir beim Setzen bzw. Weglassen von Satzzeichen etwas gedacht, daher freue ich mich, dass dies Beachtung gefunden hat. Allein die Debatte darüber, ist mir schon Lob genug. Ich will daher meine Gedanken dazu gar nicht mehr äußern.
nun streiche ich bereits ein paar Tage um dein Gedicht, das mir in seiner Aussage und seiner Behutsamkeit sehr gut gefällt. Es fällt mir schwer, Kritk zu üben, die wenig mit den fehlenden Satzzeichen zu tun hat, welche oft genug vergessen oder übersehen und als "Stilmittel" erklärt werden. Mir geht es eher um den Satzbau, der in einigen Versen auf mich (!) erheblich konstruiert und auf den Reim hin gezwungen wirkt. Trotz sämtlicher Reformen blieb die Reihenfolge unserer Sätze: Subjekt (Satzgegenstand) – Prädikat (Satzaussage) – Objekt (Satzergänzung) zum Glück erhalten; Verdrehungen wirken meist komisch und können bei lustigen Gedichten den Witz steigern; bei gefühlvollen Gedichten sollten sie unbedingt vermieden werden.
Es ist sehr schade um dein wunderbares Gedicht. Ich würde versuchen, die Dreher zu korrigieren und besser auf Reime verzichten. Herzliche Grüße, Heliane.
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