Im Frühling des Lebens vergeht unsre Zeit meist sorglos und findet kein Ende. Doch schon unser Sommer zeigt Bärbeißigkeit, den Ausblick auf nahende Wende. So raschelts im Herbstlaub verdächtig daher, es knistert nicht nur in den Ästen; der Mensch wird gebrechlich und dürr oder schwer, im Wintersarg heilen Gebresten.
herzlich willkommen bei den Glühbirnen. Den Ablauf des Lebens und wie er auch meist empfunden wird, hast Du kurz und deutlich mit Deinem Gedicht beschrieben. Das Thema Zeit hast Du auf den Menschen bezogen gut dargestellt. Bei der letzten Zeile musste ich erst das Wort „Gebresten“ googeln. Die gewünschte Aussage der letzten Zeile ist gut erkennbar, erscheint mir jedoch auch der Form geschuldet, denn wörtlich genommen findet eine Heilung im Sarg nicht statt. Insgesamt sehr gut mit Einhaltung der Form am Thema geschrieben. Ein guter Einstand.
Lieber Methusalem, Du hast eine interessante Verbindung des Lebenszyklus mit dem Jahreszyklus geschaffen. Das Ganze aber mit einem durchscheinendem Augenzwinkern. Die Bärbeißigkeit, die Gebersten finde ich witzig und der vorletzte Satz ist genauso treffend wie verblüffend. Ich mag das Gedicht sehr und hab es gerne gelesen. Liebe Grüße, Heidi
leider komme ich erst jetzt zum Kommentieren. Sonst hätte ich dir schon früher gesagt, dass mir dein Gedicht gut gefällt und eine ausgezeichnete Lösung der Aufgabe ist. Der Vergleich der Lebenszeit mit den Jahreszeiten ist an sich nichts Neues (wie fast alles in der Lyrik), er wird jedoch durch deine originelle Ausdruckweise (wie Klatschmohn schon sagt) interessant.
auch ich freue mich über deine originelle Ausdrucksweise - psst hier echt gut in den Kontext. Nachdem ich Gebresten im Duden nachgeschlagen habe und herausgefunden habe, dass es sich dabei um Gebrechen handelt, da dachte ich zunächst: "wieso heilen die im Wintersarg?" Dann dachte ich - naja mit dem Tod sind sie ja vorbei - doch da sich die Jahreszeiten (so wie Wintersarg also logoscher Weise auch) auf Lebensabschnitte beziehen und nicht nur auf ein Ereigniss davon (wie den Tod), denke ich dass der Vergleich da etwas ins stocken kommt - denn im Winter nehmen die Gebrechen zu und den Tod kann man ja auch nicht als Heilung bezeichnen (er ist das genaue Gegenteil wenn man es medizinisch betrachtet). Aber ich denke, in manchen Situationen kommt der Todeinem Wunsch gleich.
Hallo Klatschmohn Wenn die Strophenform es zulässt, blödel ich gerne. Freut mich, wenns dir gefällt. Gruß Levi
Hallo Thomas du bist gut in der Zeit, bis freitag gehts noch. Findest du ein Thema, das nicht in der Lyrik auftaucht? Ich nicht. Danke für deinen positiven Kommentar. Gruß Levi
Hallo Derolli Muss ich? Im Sommer verausgabt sich die Natur, richtig? Im Herbst schwächelt sie, verliert Blätter, richtig? Was macht sie im Winter? Sie erholt sich von den (Herbst)gebresten oder nicht, wenns sich um Zweibeiner handelt. Geht der krank in den Sarg, wird nichts mehr schlimmer. Danke für deinen freundlichen Kommentar. Gruß Levi
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.
Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen,
den weiteren Betrieb zu finanzieren.
Deine Spende hilft!
Spendenziel: 144€
35%
Forum online seit 10.11.2013 Design by Gabriella Dietrich