Ein Urgroßvater will Sonette dichten? Das könnte sich als Lacherfolg gestalten - er kann ja kaum den Griffel richtig halten und sollte besser Kurzreimverse sichten.
Ja, soll ich auf den großen Spaß verzichten, Papiergeblüm aus meinen Seiten falten? Ich lass die Musen ihres Amtes walten, nur sie alleine dürfen letztlich richten.
Muss vierzehn Verse lieblich klingend füllen, die Melodie in Elfersilben pressen, den strengen Inhalt sinnvoll drauf verteilen.
Verzaubern soll die Sprache, sanft umhüllen, wie Feiertage, große Festtagsessen. Ich ende hier, ich muss zum Laptop eilen .....
ich kann nicht glauben, dass dieses nur ein "Versuch" ist. Ein Sonett mit solcher Qualität zu schreiben, bedeutet für einen Anfänger höchste Konzentration, ein gutes Gespür für den Klang und ein ausgeprägtes Sprachgefühl. Alle diese Anforderungen an ein klassisches Sonett erfüllst du ganz hervorragend: Die umarmenden Reime in den Quartetten sitzen perfekt, die Terzette funzen und der poetische Inhalt stimmt auch. Willst du uns veräppeln?
mir gefällt dein Sonett sehr gut und ich glaube, ein gewisses ironisches Augenzwinkern zu entdecken. Ich meine damit nicht nur den humorigen Schluss. Könnte es sein, dass du dein Licht etwas unter den Scheffel stellst und dich hier über eine gewisse Art der Sonett-Dichterei lustig machst? Denn vom Metrum und Reimschema lieferst du ein astreines Sonett, welches jedoch an einer entscheidenden Stelle das tiefere Wesen der Form so stark strapaziert, dass mich deine Gebrauchsanweisung (vierzehn Zeilen, in die jeweils elf Silben gepresst werden) zur eingangs beschrieben Entdeckung bewegen.
Lieber Levi, was für ein erfreulich leichtes und lustiges Sonett. Es hat mir großen Spaß gemacht es zu lesen. Das „Papiergeblüm“ ist wirklich der Knüller, da muss man einfach lachen. Nur eine ganz kleine Kritik, ich hätte in der ersten Strophe sichten und dichten vertauscht, denn Du sichtest ja nicht nur Sonette, sondern Du dichtest eins. Die Kurzreimverse kann man dagegen problemlos sichten. Mit der Sprache kannst Du wirklich sehr schön umgehen und ich empfinde Dein Hiersein als Bereicherung. Liebe Grüße, Heidi
hallo Levi ich kann mich den Vorrednern nur anschließen. Auch ich kann mir kaum vorstellen, dass dies Dein erstes Sonett ist. Wenn ja, wie lange hast Du daran gesessen, oder schüttelst Du es wirklich so aus dem Ärmel? Lieben Gruß Ilona
@Medusa: Warum stehen die "Strophenformen" da? Zur Zierde? Ich habe mit deiner Erklärung gelernt Es ist ein erster Versuch @Thomas: Mein Humor ist mir zeitlebens nicht verloren gegangen @Klatschmohn: Ist ausgetauscht @Ostseemöwe: Nachdem ich bei den Strophenformen gelernt hatte gings recht schnell. Danke für euer einstimmiges Lob Levi
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