Der Glücksschwärmer, Karl Engelbrecht, verguckte sich in Els-Marie und staunte eines Tags nicht schlecht, als sie Fritz ihre Träume lieh.
Ach, Els-Mariechen, du mein Herz, mein Sehnen, herbstumwölktes Glück, Ich, Hasenfuß, du, Tausendschön, ich, Lichtpferd, wünsch mir dich zurück.
Geschwindfüssig und glückstraumtrunken, fast kraftselig und lichtumglänzt, will ich nicht mehr mit dir heut unken. Ich möchte gerne mondumwimmelt die Liebe spüren – voller Funken.
Mariechen, du, im Zährendunkel verlier ich flugs mein Nachtgefilde, wenn du nicht schmiegig mein Gemunkel erwiederst, du mein Traumgebilde.
So steh ich hier, blitzhageldumm, und harre deiner, liebste Braut, mein Schlitterschlatter haut mich um, dagegen wächst kein Kummerkraut.
Ich fleh dich an im Tränenschimmer, erhöre mich, du Kuschelwuschel, und sei mein Liebchen, nun für immer, ich hör auch auf mit dem Getuschel!
Anmerkung: Die meisten Wörter stammen aus dem Buch "Schöne seltene, originelle, alte Wörter aus der deutschen Sprache " von Lenny Löwenstern, ISBN 9783751934121
dein Gedicht strotzt ja nur von alten schönen Vokabeln. Bei machen musste ich echt schmunzeln, und schade - falls das eine oder andere für immer verschwinden würde.
War mir ein Vergnügen, mich doch diese Vergangenheit zu wühlen.
vielen Dank für deinen Kommentar. Auch ich bedaure das Verschwinden so mancher Wörter sehr und versuche, manche immer mal wieder in meinem Alltag einzustreuen, in der Hoffnung, ihr Sterben zu verhindern. Aber Sprache ist eben auch Wandel...
Liebe Grüße und mir hat die Aufgabe viel Spaß gemacht.
auch Schlitterschlatter musste ich erst nachsehen um deinem Feuerwerk an althergebrachten Worten zu folgen. Mir fällt auf, dass alle Gedicht diesmal was mit Beziehungskisten zu tun haben. Das scheint sich die Sprache besonders stark verändert zu haben.
Ich glaube, das liegt weniger an der sich wandelnden Beziehungsgestaltung als vielmehr daran, dass viele von den aussterbenden Worte fein und treffend emotionale Inhalten beschreiben. Mir scheint, dass genau diese differenzierte Möglichkeit, sich auszudrücken, mehr und mehr einem polarisierenden Schwarz oder Weiß weicht. Doch sind nicht gerade die leisen und vielen Zwischentöne im Miteinander wichtig?
Liebe Grüße und danke für deine Gedanken zu meinem Gedicht…
du bist eindeutig die Siegerin im Auffinden fast vergessener Worte, auch wenn wir diesbezüglich offiziell gar keinen Wettbewerb hatten. Die wechselnden Dialoge und Personen, verknüpft mit so vielen, mir teils völlig unbekannten Worten, machte mich anfänglich etwas schwindelig. Erstaunt stellte auch ich letztendlich aber fest, wie Thomas es schon schrieb, es geht auch in deinem Gedicht um eine Beziehungskiste. Dafür gibt es bekanntlich unzählige, verschiedene Worte. - Alte Sprache bringt uns die Differenziertheit des Ausdrucks vielleicht wieder näher, das bemerkst du sehr treffend an, in deinem letzten Kommentar.
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