Ist Nächstenliebe nicht die reinste Liebe, die sich am Glück des Anderen erfreut, die mehr ist, als Befriedigung der Triebe? Und was erfreut uns? Frage ich erneut. Ist's nicht die Harmonie, die uns erfreut, die Harmonie, die diesen Kosmos bindet, worin der Mensch des Schöpfers Liebe findet?
P.S.: "Rhyme Poyal" angeregt durch folgenden Teil des Dialogs "CONFESSIO PHILOSOPHI" von Gottfried Wilhelm Leibniz
TH: Was bedeutet es zu lieben? PH: Sich am Glück des anderen zu erfreuen. TH: Was aber heißt es, sich an etwas zu erfreuen? PH: Harmonie zu erfahren. TH: Und was, schlussendlich, ist die Harmonie? PH: Die Einfachheit in der Verschiedenheit, oder – was gleichbedeutend ist – die Einheit in der Vielheit.
was für eine interessante Idee zu deinen königlichen Reimen. Das Thema ist bedeutsam und es scheint geradezu dafür angetan, in so einer besonderen Form durch dich seine Vertiefung zu finden. Das ist dir sehr ansprechend und gut gelungen. - Ich habe den Eindruck, ein Teil der Menschheit die über 70 sind, wendet sich der Beantwortung der Frage nach der wahren Liebe zu, die anderen, meist Männer in führender Verantwortung für ein Volk, begreifen es nie und stören die kosmische Harmonie schon sehr.
Ja, die Nächstenliebe, die Vielgepriesene, die wir verschenken sollen, und bei dir wir uns manchmal so schwer tun, gerade wenn der Nächste nicht ganz so in unser Bild passt.
Der Rhyme Royal ist eine interessante Gedichtsform, die mir gar nicht geläufig ist, schon allein dafür danke.
Lieber Sanderling, ob das mit dem Alter zu tun hat? Auf alle Fälle sind es arme Menschen.
Lieber Clara, das schöne ist, dass es eigentlich nicht schwer sein sollte. Wenn man das Gespräch von Hinten nach vorne liest, geht die Betrachtung von der Einheit in der Vielheit aus, die Leibniz von Cusanus übernimmt, eine uralte Idee, die schon in den Upanischaden vorkommt. Jedes Individuum ist begrenzter Spiegel (oder Ausdruck, Samen) der Harmonischen Ordnung des gesamten Kosmos. Der Kosmos ist vollste Entfaltung davon. Deshalb ist es erfreulich im Anderen diese Harmonie sich entwickeln zu sehen. Diese Freude geht der in der eigenen Begrenztheit gefangen Eigenliebe verloren.
vielen Dank für dein Gedicht und auch den Text von Leibnitz. Besonders die drei letzten Zeilen haben es mir angetan und der Satz aus deinem Kommentar :
Zitat von Thomas im Beitrag #4Jedes Individuum ist begrenzter Spiegel (oder Ausdruck, Samen) der Harmonischen Ordnung des gesamten Kosmos.
Mein Blick fällt gerade auf eine Efeuhecke, in der jedes Blatt anders aussieht und doch zum großen grünen Ganzen beiträgt... Mögen wir den Blick dafür nicht verlieren.
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