Jagdszenen

Lieber Sanderling,

Angst essen Seele auf! möchte man da ausrufen…
Eindrücklich und gnadenlos zeichnest du den Zerfall von Hoffnung und Liebe nach, das Näherrücken der unendlichen Angst, die gerade in Ruhephasen die Seele bedrängt…

Sehr gekonnt in schmuckloser Prosa!

Herzliche Grüße aus Samothraki
Karlheinz

P.S. bitte „jagt“ in der zweitletzten Zeile

Lieber Thomas,
lieber Carlino,

eine schwere Aufgabe, fand ich. Vielleicht hat sie im Wesentlichen noch einmal dazu geführt, dass wir Lyrik und Prosa sicherer unterscheiden können. Ich finde interessant, dass keine und keiner von uns Binnenreime und Assonanzen verwandt hat, was ja laut Wiki ein Merkmal von Prosa Gedichten sein soll.
Vielleicht ist hier bei unseren Werken ja auch alleine die sprachliche Verdichtung etwas gedichttypisches.

Liebe Grüße
der Sanderling

@Thomas: welche Frage sollte deiner Meinung nach noch eine Beantwortung finden?

Lieber Sanderling,

in deinem Gedicht weisen für mich die großen Augen, das stumme Fliehen der Worte und die Gespenster auf die Angst hin. Ich persönlich hätte auf ein paar Worte verzichtet, um den Text zu verdichten und so noch mehr die Angst zu betonen. (s.unten).


Als uns der Mut verloren ging, folgte ihm die Liebe.
Nirgendwo Zuversicht.
Dein Gesicht zeigt große Augen und aus deinem
stummen Munde fliehen alle Laute.
Aus der Ferne dröhnt Gefahr, kommt näher,
näher als wir es ertragen können. Und wenn wir ruhn,
macht sie sich breit und jagt Gespenster durch die Nacht,
direkt hinein in unsre Seele.


In meinen Augen ist der Text ein Prosagedicht oder auch lyrische Prosa. Den Unterschied zwischen beidem kenne ich nicht, erreicht hat er mich alle mal…

Herzlichst

anna a.

Lieber Thomas,

wenn das so ist, verstehe ich den Begriff Prosagedicht. Vielen Dank für das AHA - Erlebnis.

Liebe Grüße

anna a.

Liebe anna,

danke für deine Ideen zur Kürzung und deine Zustimmung, dass es lyrische Prosa ist. Mit dem Synonym Prosa Gedicht kann auch ich gut leben.

Liebe Grüße
der Sanderling