Schweig still, denn dieser Garten liegt verborgen an abgelegnem Ort, wo Lilien stehn, wo wilde Erdbeern rot erglühn gen Morgen -der Mauer nah- wo keine Winde wehn, wo Liebespaare heimlich sich ergehn. Sei bitte still, stör ihre Küsse nicht! Von fern schon hört man leises Lustgestöhn, als wenn sie lechzend auf den Reiz erpicht. Mach mit und warte nicht - auf grelles Tageslicht!
schon mit den ersten Zeilen verzaubern deine Worte mich in eine besondere, ja, erotische Stimmung. Zitat: "..wo Lilien stehn, wo wilde Erdbeern rot erglühn gen Morgen", ..das ist einfach sehr schön!
Das abschließenden "C-Reimpaar" empfinde ich in der Wirkung anders. Ich kann dir noch gar nicht sagen was es ist, das ich hier weniger stark empfinde... Ich lasse die Zeilen mal am hellen Tag auf mich wirken, vielleicht kriege ich es noch raus.
PS. Gibt es einen Grund weshalb du deine Spencerstrophe nicht unter die Rubrik "Sinnliches" eingeordnet hast?
Lieber Karlheinz In einem stimme ich sofort mit Sanderling überein. Es ist ein sehr schönes sinnliches Liebesgedicht geworden. Eine klitzekleine Änderung kann ich mir vorstellen. "wo wilde Erdbeern" würde ich lieber lesen wo wilde Beeren. Natürlich ist mir bewusst, Erdbeeren haben eine andere Bedeutung als Beeren.... Wäre aber eine Überlegung wert. Insgesamt mag ich dein Gedicht sehr. Liebe Grüße Ilona
dein Liebesgarten gefällt mir, aber ich mag die (leider immer häufiger verwendeten) Abkürzungen "stehn, wehn, gehn" für "stehen, wehen, gehen" nicht besonders. Wenn man das "Lustgestöhn" z.B. in ein "Liebesflehen" verwandeln würde, dann könnte man das ändern, zumal "Gestöhn" ohnehin ein unreiner Reim ist. Die Schlusszeile finde ich prima, und muss schmunzeln. Wer wäre da nicht gerne dabei?
trotz der „erotischen Stimmung“, die du zu recht anmerkst, habe ich das Gedicht nicht unter „Sinnliches“ eingestellt, weil ich es eher im Fantastischen bzw. Mystischen angesiedelt habe. Es handelt sich um eine Vision im Sinne von Boschs Garten der Lüste mit orgiastischen Anklängen…Einen Bruch innerhalb des Gedichtes kann ich eigentlich nicht erkennen, es sei denn du meinst die direkte Aufforderung zum Mitmachen in der letzten Zeile…
Liebe Ostseemöwe,
wie aus den obigen an Sanderling gerichteten Zeilen hervorgeht, halte ich es nicht für ein Liebesgedicht, es geht vielmehr um orgiastische Riten, oder Einweihungen … Deshalb kann ich auch auf die wilden Erdbeeren keinesfalls verzichten, die symbolisch gemeint sind…
Lieber Thomas,
mir geht es eher umgekehrt mit den Verkürzungen, aber das ist vielleicht Geschmacksache…ich find sie sind näher an der gesprochenen Sprache… Schön, dass dich der Schluss schmunzeln lässt…
Herzlichen Dank euch allen und ebensolche Grüße aus Lüli Karlheinz
ich glaube, ich weiß, was Sanderling meint: Ich habe mich jedenfalls beim Lesen der vorletzten Strophe gefragt, wer sind denn eigentlich sie? Da ich dein Gedicht im Anschluss an Thomas Schneckengedicht beim ersten Mal gelesen habe, dachte ich an Schnecken, aber dann fiel mir auf, das ist überhaupt nicht das Thema.
Der erotischen Stimmung kann ich mich jedenfalls als Leserin nicht entziehen...
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.
Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen,
den weiteren Betrieb zu finanzieren.
Deine Spende hilft!
Spendenziel: 144€
35%
Forum online seit 10.11.2013 Design by Gabriella Dietrich