Seit Jahrzehnten hat er sich geübt wegzuschauen, und hat nur betrübt, wenn's zu spät zum Handeln war, geklagt: Die Humangesellschaft hat versagt! Machte so mit Schlächtern sich gemein, lullte sich in Pazifismus ein, bohrte stets die allerdünnsten Bretter, generierte sich als Weltenretter, konnte schwebend über Kriegsverbrechen zukunftsbang von Katastrophen sprechen, dachte nur in "Menschheit" allgemein – ließ die Menschen menschenblind allein.
das schlimme ist das Ohnmachtsgefühl. Ich erinnere mich noch, an das "Christmas Bombing" von 1972 unter Nixon und Kissinger in Vietnam. Ich konnte nicht fassen, dass die deutschen Medien positiv darüber berichteten, nach dem, was mit den deutschen Städten passiert war. In meiner Blauäugigkeit schrieb in ein Flugblatt gegen die Bombardierung, vervielfältige und verteilte es, und lernte, dass ich nichts ausrichten kann. Im Rahmen dieser massiven Terrorbombardements wurde auch Kambodscha völkerrechtswidrig bombardiert, weil sich dort angeblich vietnamesische Nachschubwege befanden. Das führte schließlich mit dazu, dass 1975 die Roten Khmer dort an die Macht kamen. Vom 17. April 1975 bis Ende des Pol-Pot-Regimes am 6. Januar 1979 wurde zwei Millionen Menschen durch den Genozid der Roten Khmer umgebracht (1/4 der Bevölkerung). All das war in den freien Medien kaum zu finden. Erst nach 1979 wurde von dem Massenmord berichtet, natürlich ohne Bezug auf die Rolle der Terror-Bombardements. Seither habe ich immer wieder diese perfide Berichterstattung der "freien" Presse und der Politiker erlebt, und finde nicht, was man dagegen tun kann. Mir geht es also nicht um jeden einzelnen Biedermann, sondern um diese organisierte Blindheit.
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