Es war an einem Frühlingstag,
als durch das Dorf der Eichensarg
mit Philipp van der Roisengeld
getragen wurde und die Welt

ein bisschen stiller stand und schwieg -
in Schwarz gewandet Frollein
Bieg,
gestützt von Malte und von Pitt,
dem Toten folgten, Schritt für Schritt.

Das Frollein hatte ihn gefunden,
den Philipp, blau und festgebunden
an seinem alten Bettgestell.
Sie schrie laut los: „So helft mir, schnell!“

Doch keiner kam, die Stub‘ war leer,
das Frollein weinte: „...kann nicht mehr“
und P., er röchelte vergebens,
das war’s, vorbei die Zeit des Lebens.

Gerüchte machten schnell die Runde,
man fragte Max, der mit dem Hunde
spazieren ging am Ort der Tat,
seither nicht mehr gesehen ward,

und plötzlich nun das Testament
von Philipp allerbestens kennt.
Verdächtig auch die Lieselotte,
die stets wie eine kesse Motte

die jungen Kerle rasch verführte
und dabei Lust und Last verspürte.
So blieb die Lage ungeklärt
und heute ist sie längst verjährt.

Man redet nur vom Fesselkünstler,
der unbekannt hinter dem Ginster
von Philipps Villa auf ihn traf,
danach ihn auf das Bette warf

und flugs ihm ein paar feine Tröpfchen
Arsen verpasste - für sein Köpfchen,
worauf er elendig verblich,
den Mörder keine Schuld beschlich

und Philipp van der Roisengeld
bis heute in der Dörferwelt
als ungesühntes Opfer gilt,
das zeigt das bronzefarb‘ne Bild

im Rathaus dieses kleinen Kaffs
am Jadebusen schräg des Haffs,
wo Mord und Totschlag Freunde sind,
das weiß hier jedes kleine Kind,

und Philipps Sohn, der wilde Peter...
Ach, das erzähl ich euch dann später!

Liebe Gabi,

herzlichen Dank für deine Rückmeldung. Es dauert sicher noch ein Weilchen bsi ich vom wilden Peter erzähle, aber dann...

Liebe Grüße in die Schweiz

anna a.