Er hat so gerne spioniert, hat jeden fleißig denunziert, und findet plötzlich sich gehenkt, die großen Glieder ausgerenkt, ein Loch, wo einst die Zunge war, der Augen und der Ohren bar, er stinkt verbrannt und nach Benzin. Jedoch das schlimmste ist für ihn: Er kann nicht melden, wer das war.
das ist eine schaurig- bittere Wahrheit, die du in neun Zeilen verpackt hast. Außer der Tatsache, dass vor wer in der letzten Zeile ein Komma fehlt, habe ich keine Anregungen für den Denunzianten. Ich habe mich gefragt, ob dein Text wohl einer Moritat entspricht...
vielen Dank für das Komma und deinen Kommentar. Ja, es ist die Andeutung einer Moritat.
Mich beschäftigt das Problem seit geraumer Zeit,und zwar in einem kulturellen Zusammenhang, der ganz harmlos erscheint. Unfälle und Straftaten werden zunehmend erst einmal per Handy aufgenommen und "geteilt". Ich denke, der erste Reflex sollte doch Helfen sein und nicht Dokumentieren. Es handelt sich nicht um Denunziantentum im engeren Sinn, aber es zeigt ein in diese Richtung gehende Geisteshaltung, die kulturell immer stärker zu werden scheint und schließlich wohlmöglich zu der Verrohung führt, die im Gedicht anklingt.
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