Ich las, dass die Tennessee Ziegen
mitunter in Angststarre liegen –
sie fallen zur Seite.

Die Tiere scheint Stress oder Schrecken
im Muskelkrampf niederzustrecken,
das trifft jede zweite.

Ich fand das Konzept ziemlich praktisch
und griff darum autodidaktisch
zu Trainingsmethoden.

Dann sorgte ich für Unterbrechung
beim Chef in der Krisenbesprechung,
fiel hüftstarr zu Boden.

Jetzt sitz ich gemütlich zu Hause,
sie gönnten mir dauerhaft Pause.
(Dem so sehr Gestressten!)

Natur ist sehr lehrreich, von allen
der zahlreichen Tiere gefallen
mir Ziegen am besten.

Lieber Plotzen,

ich lieg auch mit Muskelkrämpfen unterm Tisch, aber nicht in Angsstarre, sondern mit Lachanfall. Wirklich sehr lehrreich die Natur. Eine feine Melodie hast du dir da zudem ausgesucht. Jede Strophe lies sich, wie der obere Teil eines Limericks. Dadurch entsteht so ein nachdenklicher Ton, wegen der Gedankeneinschübe - klingt super und passt perfekt zum Inhalt.

Liebe Grüße

Vielen Dank, lieber Olli!

Ich hatte vor ein paar Tagen vom Kakapo Vogel gehört, dass er bei Stress ohnmächtig wird und daraufhin ein wenig recherchiert. Dabei bin ich über die Ziegen gestolpert. Die Vidoes in Internet sind sehenswert.

Mit dem Versmaß, das so abrupt endet, wollte ich das plötzliche Umfallen imitieren - so was ist aber immer ein schwieriges Unterfangen.

Ich hoffe, du bist inzwischen wieder unterm Tisch hervorgekrochen

Liebe Grüße, Stefan

Lieber Thomas,

ich hoffe die Arbeit hat dich nicht zu sehr in Stressstarre versetzt.
Es reicht ja, wenn man abends plötzlich steif wird und ins Bett fällt...

Dank Dir und liebe Grüße!
Stefan

Lieber Stefan,

die Form und der herrlich leiernde Daktylus passen prächtig, weil jede Strophe staubtrocken endet und ein breites Grinsen hervorruft.

Drei Verse erscheinen mir nicht ganz so rund :
S3 V2: und griff auch gleich autodidaktisch Metrisch völlig in Ordnung. Mich stören nur die vier Einsilber hinter einander und die Füllsel ‚und’ und ‚auch’. Mein Vorschlag: und () griff darum autodidaktisch .....
S4 V1: Dann sorgte ich für Unterbrechung Hier betonst du für und das empfinde ich als etwas knirsch. Einen Vorschlag habe ich leider nicht, vielleicht hilft eine kleine Umstellung innerhalb der ersten beiden Verse?
S5 V2: man gönnte mir dauerhaft Pause. Man halte ich für ein Unwort. Du könntest es leicht durch ‚sie gönnten.....’ ersetzen.

Ich weiß, das ist Erbsenzählerei, aber bei deinen Gedichten ist es für mich äußerst reizvoll, die kleinen Unzulänglichkeiten aufzudecken; mir scheint, als hätten wir ähnliche Ansprüche .

Ein Sternchen liegt in meiner Schublade .
Herzliche Sonntagsgrüße,
Medusa.

Liebe Medusa,

vielen Dank für das Sternchen und die Vorschläge, die ich gerne übernehme.

Für die 4. Strophe fällt mir noch keine gute Alternative ein. Ich muss noch grüblen, ob ich die "Unterbrechung" ganz loswerden kann.

Liebe Grüße und noch einen schönen Restsonntag!
Stefan

Lieber Plotzn...
also der Kakapo war der ursprüngliche Anlass, der in weiterer Folge zu Deinem Umfall-Text geführt hat!
Ja, dieser schlaue Neuseeländer hat schnell durchschaut, wie gut so eine Aktion ankommt.
Dein Gedicht ist zum Kringeln, ich bin auch Deinem Hinweis gefolgt und hab im Netz nach ähnlichem Material gestöbert und mich beömmelt. Einige Ziegen haben die Kunst ja regelrecht verfeinert, die Weise, wie sie ihre Haxn in die Luft recken, ist Hohe Dramaschule!
Die Wirkung auf staunendes Publikum scheint sich im Tierreich rumgesprochen zu haben:
mein Ältester war einem Schafzüchter behilflich, die Marinos zusammenzutreiben, das wird hier mit Quadbikes gemacht.
Plötzlich ließen sich ein paar der Schafe nach genannter Manier umfallen. Das hat meinem Sohn einen fürchterlichen Schrecken eingejagt. Er hat dem zusehenden Farmer hoch und heilig versichert, dass er sie, das schwöre er bei allem, was ihm heilig ist, NICHT angefahren hätte.
Der alte Gutsherr fiel auch in Starre, ihm ist fast die Luft weggeblieben, so sehr hat er sich gekrümmt vor Lachen!
Das ratlose Gesicht meines Sohnes muss ein Bild für Götter gewesen sein.
Als der Farmer wieder zu Atem kam, erklärte er, dass Schafe DAS eben tun, wenn sie gestresst sind.
Diese Anekdote über den unwissenden Städtler hat er natürlich jedem feixend erzählen müssen.

Zurück zu Deinem Werk: obs mir gefallen hat? Ich glaube, die Antwort darauf erübrigt sich!

LG von Lailany

Liebe Lailany,

tja, als Städter kann man sich auf dem Land ganz schön blamieren. Mir ist das auch schon so gegangen, als ich meine Frau, die vom Land kommt, beim Anblick eines Zuchtebers von hinten fragte, das der denn für ein Geschwür hätte (mit solch großen Produktionsstätten hatte ich nicht gerechnet).
Den Kakapo als "schlauen Neuseeländer" zu bezeichnen, zeugt von Lokalpatriotismus. Im Internet habe ich ganz andere Namen für ihn gelesen

Schön, dass ich Deinen Humor-Geschmack getroffen habe.

Dank Dir und liebe Grüße!
Stefan