Jenseits von Eden

Bedecke deine Blöße, Adam,
mit Ziegenhaar
und wühle, dem Maulwurf gleich,
der blindlings gräbt,
im Erdreich und im Dung
herum,

musst Dein Brot
doch unter Qual erzeugen,
und Früchte ernten, die du selbst gesät,
und bauen Deine Hütte
um Deinen eignen Herd
im Schweiße Deines Angesichts!

Lieber Thomas,

schon als Schüler, ich möchte sagen, trotz Schule, hat mich Goethes „Prometheus“ angesprochen und ich habe ihn damals schon gern emphatisch deklamiert, weil er meiner Antihaltung gegen Schule und Elternhaus so schön Ausdruck verlieh!

Goethes und auch dein Lächeln stelle ich mir gerne vor...

Liebe Grüße aus Samothraki
Karlheinz

Lieber Karlheinz,
soeben hörte ich mir Prometheus an, gelesen von Burghart Klaußner. Ich stelle mir vor welchen Gefallen du damals an der eigenen Rezitation hattest.
Dein Gedicht trägt die gleiche Stimmung in sich. Das ist dir sehr gut gelungen.
Liebe Grüße
der Sanderling

Lieber Sanderling,

tatsächlich sind die Gedichte im Rückblick, die einzige schöne Erinnerung an meine Schulzeit! Zumindest mir hat das sehr viel gebracht, die Beschäftigung mit Gedichten und sogar das Auswendiglernen...

Ich fürchte so etwas findet heute kaum noch statt!

Liebe Grüße und danke aus Samothraki
Karlheinz

Liebe Heliane,

Mythen sind in der Tat sehr fruchtbar, so auch dieser uralte von der Vertreibung aus dem Paradies! Der Titel „Jenseits von Eden“ ist einem Roman Steinbecks und einer gleichnamigen Teilverfilmung von Kazan entlehnt. Ähnlich wie Prometheus in der griechischen Mythologie von Zeus bestraft wird, weil er den Menschen verbotenerweise das Feuer brachte, wird Adam in der jüdisch-christlichen Tradition von Gott durch Vertreibung bestraft, weil er ungehorsam war. Diese Parallele hat mich zu dem Gedicht angeregt.

Ich danke dir für dein schönes Lob und freue mich, dass es dir gefallen hat!

Liebe Grüße aus Chora, wo am Vorabend zu Mariae Himmelfahrt die Glocken heftig geläutet werden...
Karlheinz