Schneeweiß erstrahlt der Berg im Mondenlicht. Doch Wolk um Wolk schiebt sich im grellen Schein vors Felsenfenster in die Nacht hinein, dorthin, wo heute tagt das Freigericht.
Vom Söller oben tönt das Muschelhorn. Den Berg hinan schiebt sich der Schatten Strom, Versammlungsort ist hier der Felsendom lemurengleich, noch schwelt er nur, der Zorn!
Sie murmeln: Totschlag, Inzest, Hexerei, und schreien: Raubmord, Notzucht, Ketzerei! Aus bleichen Mündern bahnt sich Wutgeschrei.
Dann Funkenflug, der Fackeln rotes Band, das Reisig zündet schnell durch Volkes Hand dort drüben vor der kahlen Felsenwand!
ich würde in der ersten Zeile sagen "Schneeweiß erstrahlt der", da "schneeweiß" auf beiden Silben Ton trägt und durch die Vorsilbe "er" das jambische Metrum des Sonetts gestärkt wird. Die Idee die Terzette mit identischem Reim auszustatten finde ich gut. Insgesamt finde ich dein Gedicht über die Vorform der Social Media gelungen.
du hast recht, das Wort „schillert“, manchmal betont man vorn, manchmal hinten, manchmal auf beiden Silben und daher möchte ich deinem Vorschlag folgen. Volkes Zorn, oder besser, der Zorn einer geschickt gelenkten Masse, die sich selbst dann Volk benennt und andere ausschließt, ist eine Vorform der gegen das Soziale gerichteten, oft anonymen Bewegungen.
Liebe Grüße aus Samothraki, wo ein Reeder, die Insulaner in seinem Sinn zu steuern sucht... Karlheinz
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