Oh Julius, die Zeit verging
wie Butter in der Hitze
und irgendwann, da fragt ich mich,
warum ich hier still sitze
und unaufhaltsam regungslos
auf deine Ankunft warte.

Jetzt weiß ich’s wieder, bin erstaunt,
wie ich das Reimen starte.
Sobald du um die Ecke biegst,
du lyrischer Geselle,
tanz ich mit Jambus Pas de deux
und bin für dich zur Stelle.

Oh Julius, du Muse mein,
wie hab ich mich verzehret,
das du mich küsst und neu erweckst -
nun hast du mich erhöret!

Romina


PS: Für alle nicht Eingeweihte, Julius und Romina haben einen innigen Austausch über Dinge, die sie bewegen...

Romina deine Worte sind
Wie Balsam meiner kranken Seele
Wenn ich den Mut nur wieder find
Dann küsste ich nicht deine Stele

Die mir als Kissen dienen muss
Seit unserm Voneinanderscheiden,
Dem schmerzerfüllten Abschiedskuss,
Dem Anfang unsrer beiden Leiden.

Erlaubte mir das Schicksal nur
Den Liebesmotor neu zu starten,
Ich führ mit dir zur Herzenskur,
So wie dereinst im Musengarten.

Julius

Ach, Julius, mein Julius,
ich seufze schon so lange
gen Orient - da reist mein Kuss
und ist doch all zu bange,

dass wir uns niemals wiedersehen,
da ich in Lettland weile.
Bis Marrakesh zu Fuß zu gehen,
das hätt zwar große Eile,

doch scheu ich noch den weiten Weg
durch Felder, Berge, Auen,
ich warte lieber an dem Steg,
will gern dem Traum vertrauen,

dass eines Vollmondnächtens Du
mich in den Armen wiegest
und meine Ängste flugs im Nu
durch Herzensglut besiegest.

So bitt ich dich in dieser Nacht,
erhöre jetzt mein Flehen
und von Kamelen fein bewacht,
beginn zu mir zu gehen.

Ich bleibe hier an meinem Steg
an Lettlands Seenplatte,
und weise dir den Sternenweg
zu unserem Glück. Gestatte

mir einen letzten Seufzergruß
an dich geliebter Knappe,
ich bleibe dein -für immerdar
Romina mit der Kappe!!