STAFFELLAUF

Was sind schon 70 Jahre
gemessen an der Ewigkeit?
Für ein paar Atemzüge
scheint ein Lichtstrahl uns
zum Leben zu erwecken,
und wir erfüllen unsere Pflicht,
uns in die Gemeinschaft des Lebens einzubringen.

Viel Zeit für gemeinsame Stunden mit unseren Liebsten -
Vorfahren, die uns das Leben schenkten und
Nachkommen, denen wir unsere Gene weitergeben -
bleibt uns nicht.
Das Leben kommt mir vor wie ein Staffellauf:
Die Zeit ist der Läufer, das Leben der Stab,
und die Pflicht ist die vorgegebene Kampfbahn.

© Brigitte

liebe Brigitte
eine sehr interessante Darstellung des Lebens.
Ich mag auch den Vergleich mit dem Staffelläufer.

Ein wenig lyrischer würde der Text mir noch mehr gefallen. Du verwendest hier sehr viel aus der Umgangssprache. Aber das ist natürlich Ansichtssache und nur mein ganz persönlicher Eindruck.
Ich würde mit der Autorin gerne über die Aussage:

Zitat

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Die Zeit ist der Läufer, das Leben der Stab,
und die Pflicht ist die vorgegebene Kampfbahn.

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diskutieren.
Ich finde den Staffelläufer mit seinem Stab eine sehr schöne Metapher. Da frage ich mich natürlich, wenn ich das Leben nicht als Pflicht sondern als Freude, als Vergnügen ansehe und gemächlich von Start zum Ziel gehe ist das Leben dann noch eine Kampfbahn.
Machen sich manche, viele Menschen das Leben nicht selbst schwer?

herzlich Ilona

Liebe Ostseemöwe,

danke fürs Lesen und Kommentieren. Es freut mich, dass Dir die Metapher gefällt.

> Ein wenig lyrischer würde der Text mir noch mehr gefallen. < Nenne mir bitte für einen Vers ein Beispiel, weil es tatsächlich ein Mangel bei mir ist, wie es lyrischer geht?

>Du verwendest hier sehr viel aus der Umgangssprache.< Was ist Nicht-Umgangssprache, ein Beispiel für einen Vers bitte, weil ich den Unterschied nicht erkenne.

>… wenn ich das Leben nicht als Pflicht, sondern als Freude, als Vergnügen ansehe und gemächlich von Start zum Ziel gehe, ist das Leben dann noch eine Kampfbahn?...< Ich denke, es kommt ganz darauf an, wessen Tochter oder Sohn man ist, und in welchem Land man lebt, ob man im Leben kämpfen muss oder ob man gemütlich von A nach B getragen wird. Die große Masse wird doch mutmaßlich eher selber laufen müssen und daher zu kämpfen haben.

> … wenn ich das Leben nicht als Pflicht, sondern als Freude, als Vergnügen ansehe… >> Wie kann man das Leben nicht als Pflicht sehen? Es gibt Schulpflicht, die Verpflichtung, arbeiten zu gehen und Geld zu verdienen, die Eltern sind den Kindern gegenüber verpflichtet und später die Kinder den Eltern gegenüber, sie zu pflegen oder für Pflege zu sorgen, Haustiere verpflichten ebenfalls, sie ordnungsgemäß zu halten und zu füttern, es gibt Pflichtimpfungen, Verpflichtungen zu Zeugenaussagen vor Gericht, Zahlungspflichten, es gibt Spielregeln und Hausregeln, Pflichtwahl, Pflichttermine, die man wahrnehmen muss, was mir so auf die Schnelle einfällt.

>Machen sich manche, viele Menschen das Leben nicht selbst schwer?< Ich denke ja, und nicht nur sich, sondern Dritten, was es so schwierig macht, etwas gemütlicher von A nach B zu kommen.

Es gibt Gesetze, die sein müssen, an die wir uns halten müssen, weil sonst alles drunter und drüber gehen würde, und trotzdem halten sich einige wenige nicht daran, die offensichtlich Narrenfreiheit genießen, und das macht es so schwer.
Es gibt auch Gesetze, die nicht sein müssten, die das Leben unnötig erschweren und nicht erleichtern, was sie vorgeben zu tun. Wenn einer Mutter das Kind weggenommen und dem Mann zugesprochen wird, so ein Gesetz sollte es gar nicht geben. Sie hat es 9 Monate ausgetragen und möchte es ja wohl haben, aber er will nicht bezahlen, obwohl er finanziell besser dasteht als sie. Er erlaubt dem Kind keinen Kontakt zur Mutter und zieht ihm kein Unterhemd an. Das Kind leidet darunter und braucht einen Psychiater, der aber auch nicht helfen kann. Er kann dem Kind die Mutter nicht ersetzen. Ist das nicht Kampf? Das hat mich nicht betroffen, ich kenne es nur aus dem Fernsehen.

Ich denke, die Realität des Lebens ist überwiegend Kampf, nur wird er halt woanders anders aussehen als in Europa.

Mit lieben Grüßen
Brigitte

liebe Brigitte
ich will versuchen Dir zu erklären was ich unter lyrische Sprache und was ich unter Umgangssprache verstehe.


"Was sind schon 70 Jahre gemessen an der Ewigkeit? Für ein paar Atemzüge scheint ein Lichtstrahl uns zum Leben zu erwecken,
und wir erfüllen unsere Pflicht, uns in die Gemeinschaft des Lebens einzubringen."
Wenn ich Deinen Text lese kann ich ihn ohne etwas ändern zu müssen so lesen oder ich würde ihn auch so sprechen. Es ist mit Ausnahme einiger schöner Worte meine Alltagssprache.
Wenn ich nun aber formuliere,
Im Ozean der Ewigkeit
sind wir Menschenkinder erweckt
scheint scheint es mir
.....
ich hoffe Du hast gesehen was ich meine .
Ein anderes viel besseres Beispiel.
Dämmerstunde

Im Sessel du, und ich zu deinen Füßen,

Das Haupt dir zugewendet, saßen wir;

Und sanfter fühlten wir die Stunden fließen,

Und stiller ward es zwischen mir und dir;

Bis unsre Augen ineinander sanken

Und wir berauscht der Seele Atem tranken.


Theodor Storm
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ohne die Innigkeit zu erwähnen spüre ich sie hier so das ich Gänsehaut bekomme.
Das Gedicht von Storm ist so feinsinnig, hier scheint, ist jedes Wort nur für dieses Gedicht gemacht. Wenn Du hier Lernen und Lesen möchtest, Heliane hat hier ganz wunderbar, ganz viel über Formen erarbeitet.

herzlich Ilona

Liebe Ostseemöwe, vielen Dank, ich werde mich damit befassen.
Mit lieben Grüßen,
Brigitte