Ein Reisender aus einem alten Land erzählte mir: Ich fand im Wüstensand, zwei riesengroße, körperlose Beine, im Umkreis lagen halbversunken Steine und ein geborsten Haupt. Das Augenrollen, der Zug der Lippen zeigten, dass die Hand des Künstlers das bedingungslose Wollen verstand, das nun versteinert weiterlebt. Und auf dem Fries des Sockels stand geschrieben: "Mein Name, Osymandias, Herr der Herrn – bestaunt mein Werk, ihr Herrscher, und erbebt!" Um dieses kolossale Wrack erstreckt sich menschenleere Wüste, sandbedeckt, und nur die Macht des Künstlers ist geblieben.
I met a traveller from an antique land, Who said: Two vast and trunkless legs of stone Stand in the dessert... Near them, on the sand, Half-sunk, a shattered visage lies, whose frown, And wrinkeld lip, and sneer of cold command, Tell that the sculptor well those passions read Which yet survive, stamped on these lifeless things, The hand that mocked them, and the hand that fed. And on the pedestal, these words appear: "My name is Ozymandias, king of kings - Look on my works, ye mighty, and despair!" Nothing besides remains. Round the decay Of that colossal wreck, boundless and bare, The lone and level sands strech far away.
P.S.: Nochmals eigestellt, da den ursprünglichen Faden die Computer-Katz gefressen hat.
Lieber Thomas, vorab eine kleine Kritik: Übernimm bitte die Gänsefüßchen von Original, sie sind auch für unsere Sprache deutlich. Es ist ein sehr schönes Gedicht, stimmungsvoll und bildgewaltig. Deine Übersetzung des ziemlich schwierigen Werkes halte ich für gut gelungen. Mir fehlt ein wenig die Ergriffenheit des Erzählers und seine Bewunderung für das noch immer lebendige Werk des Künstlers. Worte, die im Original Gefühle transportieren, sind bei deiner Übersetzung eher trocken. Trotzdem mag ich deine Übersetzung gern - eine echt Fleißarbeit . Herzliche Grüße, Heliane.
danke für dein Lob. Aber die Gänsefüßchen sitzen doch genau gleich, wie im Original. Auch empfinde ich, dass die Wirkung gerade durch die trockene Schilderung verstärkt wird, welche ich auch beim Lesen des Originals empfinde, obwohl sicher Unterschiede zur Übertragung bestehen und ich mich gar nicht mit Shelley messen kann.
He, du hast sie weggenommen, du schlimmer Thomas! Als ich deine Übersetzung las, waren sie noch da! Warum hätte ich sie kritisieren sollen? Mach mich bitte nicht wütend . Ich wünsche dir einen schönen Abend, Heliane
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