Diese Frage zu erwidern, Sinn zu suchen für das Sein, fand ich bald in meinen Liedern - deutlich ist der Ton und rein.
Doch bevor ich Antwort gebe, sage ich, was Weise wissen: Sinne nicht vergebens - lebe, und versäume nicht zu küssen!
Spärlich schien mir dieser Rat, besser wollt ich es ergründen, schritt voll Neugier rasch zur Tat, um den Sinn des Seins zu finden.
In des Meeres ewgem Rauschen hofft ich kluges Wort zu hören. Lohn für all mein stilles Lauschen: Nixen wollten mich betören.
Nixen wollten mich betören, zogen mich in ihren Bann: Komm, und niemand soll uns stören, liebe uns und irgendwann
kennst du dann den wahren Sinn des Lebens, wirst erkennen, was die ganze Welt macht- und liebevoll zusammen hält; all dein Sinnen, glaub uns, ist vergebens.
Nixen wollten mich betören, zogen mich in ihren Bann: Komm, und niemand soll uns stören, liebe uns und irgendwann
kennst du dann den wahren Sinn des Lebens, wirst erkennen, was die ganze Welt macht- und liebevoll zusammen hält; all dein Sinnen, glaub uns, ist vergebens.
Welches Sinnen sei vergebens? Was meinen die Nixen? Besser, was meinen deine Nixen, bzw was meint deine Fantasie, dein Gefühl? Bei diesem Resümee dachte ich an Schillers Teilung der Erde: .... .... »Wenn du im Land der Träume dich verweilet«, Versetzt der Gott, »so hadre nicht mit mir. Wo warst du denn, als man die Welt geteilet?« »Ich war«, sprach der Poet, »bei dir.« Mein Auge hing an deinem Angesichte, An deines Himmels Harmonie mein Ohr - Verzeih dem Geiste, der, von deinem Lichte Berauscht, das Irdische verlor!« »Was tun?« spricht Zeus, »die Welt ist weggegeben, Der Herbst, die Jagd, der Markt ist nicht mehr mein. Willst du in meinem Himmel mit mir leben - So oft du kommst, er soll dir offen sein.«
Nun, dein Ohr hing am Meer und die Nixen betörten dich, die anderen kümmerten sich um den Markt, um die Zahlen, um das Bezahlen, während du im unendlichen Himmel der Fantasie unterwegs warst, gewissermaßen im Himmel Gottes. Vielleicht habe ich etwas zu weit ausgeholt? Herzlich Willkommen bei den Musen, du holder Dichter des achten Tages!
Lieber Hayk, die Nixen haben Recht: Die ständige Suche nach dem Sinn ist vergebens und verstellt uns den Blick aufs Wesentliche. Dein Gedicht klingt durch die betonten Auftakte sehr fordernd, was zum Inhalt hervorragend passt. Auffällig ist die letzte Strophe im umarmenden Reim, was dem liebevollen Werben der Nixen entspricht. Sehr schöne Sprache! Hier, S4 V1: In des Meeres ewgem Rauschen hat sich ein Fehlerteufelchen eingeschlichen. Herzliche Grüße, Heliane.
Lieber Butenlänner, es liegt immer am Autor, wenn nicht verstanden wird, was er sagen will. Das Gedicht trägt den Titel "Wozu, warum, wieso". Um diese Frage(n) beantworten zu können, sucht das LI den Meeresstarnd auf, um aus dem Rauschen der Wellen Genaueres zu erfahren. Außer dem ewgen Rauschen hört er nur die Nixen locken, die am Ende "verkünden": "Liebe, dann wirst du den Sinn des Lebens erkennen, alles andere Sinnen ist vergebens." An Schillers "Teilung der Erde" habe ich dabei nicht gedacht, eher spukte mit Novalis mit seinem Gedicht "Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren..." durch den Kopf.
Liebe Heliane, "ewgem" - selbstverständlich! Dank sei Dir für Dein scharfes Auge! Und Dank sei Dir für Deinen lobenden und verständigen Kommentar. Ja, so war es gemeint. Und da in unseren Märchen, die Weisheit oft aus dem Meer (oder seinen Bewohnern/Bewohnerinnen) kommt, habe ich diesen "Schauplatz" gewählt.
Lieber Hayk, warum ausgerechnet die Nixen? Folgst du ihrer Einladung, verstehst du am Ende den Sinn des Lebens, nur leben wirst du dann nicht mehr. Diese speziellen Wesen werden dich so betören das du alles um dich herum vergißt. Aber vielleicht hat dein Li ja noch rechtzeitig die Kurve erwischt. Gefällt mir gut.
Liebe Heike, die Nixen - schön, aber gefährlich. Mir ging es darum, den alten Märchen gleich zu tun, in denen der Gang in den Wald, aber auch verschiedene Wasser-Wesen (Buttje in de See, Frosch, andere Fische bis zum Säugetier Wal) zu größerer Weisheit verhelfen. Dass mein Gedicht Dir gut gefällt, freut mich natürlich!
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