In dem Rauschen des Waldes gefangen, will ich die Träume vergessen, die mein Leben in Richtungen führten, welche mich heute in Zweifel stürzen!
Warn es die Eltern, die Lehrer, die Freunde, die mich mit Einflüssen lenkten, so dass ich wurde was ich bin, aus den Folgen von Vergangenem?
Doch will ich nicht Schuldige suchen, und hadern mit Schicksal und verlorenen Kämpfen. Meinem Leben will ich neuen Sinn geben. Das Rauschen des Waldes erzählt mir davon.
Lieber Hans, ich bin deinen Bildern vom Wald und dem Rauschen gerne gefolgt. Ich finde, dir ist es auch gut gelungen ohne Reime zurecht zu kommen. Etwas gestört hat mich der Beginn mit dem Wort "Nicht". Ich als Leser würde mich gerne auf deine Bilder tief einlassen, denn sie sind ja betrachtenswert. Lies doch mal deinen Text, versuchsweise, ohne "Nicht" am Beginn. Mich führte er bei dem Versuch sofort tiefer in deine Idee des Textes.
Lieber Hans, mir geht es wie Sanderling, das Nicht am Anfang irritiert mich, auch weil dir das Rauschen des Waldes am Ende davon erzählt. Ich dachte gerade im Rauschen des Waldes kann man träumen und Träume vergessen. Es ist zwar so das jeder Mensch durch Erziehung geprägt ist, aber ab einem bestimmten Alter ist man in der Lage vieles abzustreifen, was einen einengt. Prägung ist auch umkehrbar, erfordert aber Geduld, Einsicht, den Willen sich zu ändern. Was bringt es über den Sinn des Lebens nachzudenken, wenn man dabei das Leben vergißt. Vielleicht ist der Sinn, die Schönheit des Lebens zu erkennen. In deinem Gedicht beschreibst du gut, wie verzweifelt Menschen in ihrer Vergangenheit leben.
Doch will ich nicht Schuldige suchen, und hadern mit Schicksal und verlorenen Kämpfen. = (das ist eine guter Vorsatz um die Schatten abzustreifen, der Satz danach ist ein Widerspruch,) Der Sinn meines Lebens blieb mir stets verborgen. = hier würde ich lieber dem "ich" einen Lösungsweg aufzeichnen) Das Rauschen des Waldes erzählt mir davon.
Lieber Hans, erst einmal ein dickes Kompliment für die Aussage und Gestaltung deines Textes. Ohne Schnörkel kommt er mir wie eine Bilanz vor, die mich wirklich beeindruckt. Ich will mich aber auch noch auf das Rauschen beziehen, wie meine Vorgänger auch. Dazu frage ich mich, wenn nicht im "Gefangen sein des Rauschens", wo dann sollen die Träume vergessen werde. Dazu müsstest Du m.M. nach eine Alternative aufzeigen. Ist das Gegenteil die Nüchternheit? Aber schließlich ist das Rauschen am Ende ja wieder da und erzählt. Bis auf diese Winzigkeit finde ich Dein Gedicht sehr gut. Liebe Grüße, Heidi
hallo Hans ich lese hier von einem verpfuschten Leben und auch wenn dann geschrieben steht:
ZitatWarn es die Eltern, die Lehrer, die Freunde, die mich mit Einflüssen lenkten, so dass ich wurde was ich bin, aus den Folgen von Vergangenem?
Doch will ich nicht Schuldige suchen, und hadern mit Schicksal und verlorenen Kämpfen.
klingt es immer noch danach nicht im eigenen Tun zu suchen. Da frage ich mich immer, wie und wann ist ein Mensch autonom? Warum kann ich nicht rechtzeitig meine Schlüsse aus Fehlentscheidungen ziehen? Sind es wirklich immer äußere Einflüsse, damit ich sagen kann: ich wurde was ich bin? Ich habe gelesen selbst Kinder die noch ohne Schulbildung sind können einschätzen was falsch und was richtig ist. Sie können also ihr späteres Handeln auch selbst steuern. Sie lernen aus Fehlern und aus richtigem Verhalten. Wer seine Träume vergißt hat doch sein Leben aufgegeben, oder sehe ich das falsch? Ja, ich kenne einige Zeitgenossen die mir erzählen, sie hätten so gerne, aber.... Ich mag sie einfach nicht. Dein Gedicht erzählt mir von so einem Menschen. Du hast in Deinem Gedicht einen schönen Klang erzeugt, gefällt mir sehr.
Das Rauschen wirkt überdeckend und betäubend.Betäubung sollte nicht der Anlass für Vergessen sein. Jetzt habe ich erkannt, dass dies schwierig zu verstehen ist und werde das „Nicht“ löschen.
ZitatDer Sinn meines Lebens blieb mir stets verborgen. = hier würde ich lieber dem "ich" einen Lösungsweg aufzeichnen)
Hier ändere ich. „Meinem Leben will ich neuen Sinn geben“. Danke für die Hilfe und das Lob.
Hallo Hans, eine interessante und durchaus klangvolle Mischung aus Trochäen, Daktylen und Anapästen mit wechselnden Verslängen und Kadenzen. Den Inhalt bzw. die Aussage mag ich nicht wirklich, denn jeder Europäer dürfte die Chance haben, sein Schicksal, unabhängig von Eltern, Lehrern, Freunden, in die Hand zu nehmen - die Kirche hast du vergessen. LG, Heliane.
häufig gibt es die Einstellung: Mir geht es gut, ich habe es mir verdient , wem es nicht gut geht der hat es sich nicht verdient und dies sollte so bleiben. Dies ist auch die Einstellung die Schuld und Strafe befürwortet. Es ist die Einstellung der Mächtigen in Politik, Wirtschaft und den Kirchen die damit bis heute (meist unbewußt) gegen Frieden und ethischen Fortschritt gearbeitet haben. Das Negative dieser Einstellung für das Zusammenleben ist Wissenschaftlich erwiesen, wird jedoch wegen Egoismus und Selbsterhöhung aufrechterhalten. Dazu empfehle ich das Buch von Michael Schmidt-Salomon „Jenseits von Gut und Böse“.
es ist schon so viel gesagt worde, dass ich gar nichts kluges mehr beizutragen weiß. Das Gedicht fließt recht ruhig, was wohl zum Rauschen des Waldes passt.
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