Sonndaach is Dauschdaach

Markekenner
sinn so Männer,
die sisch dun die Zeit vertreibe
uff de Bösse un in Kneibe!

Filadeliste heiße die,
für Postwerdzeische reise die
bis tief in die Provinz,
do wohne Kunz un Hinz.

Se hawwe schwer Gepägg
un wolle wern kompledd
in runder Männer Runde
beim Bier zu früher Stunde.

Die dausche da Doubledde
geesche wassse gern so hädde.
Die dausche wie die Wilde,
Ihr Fraa heißt meistens Hilde!

Die könne se nett dausche,
weil keiner will des Frausche!
Se wolle sonndaachs moschens weg,
die Aal, die is ihr Alldaachsschreck!

Lieber Karlheinz,
na das ist klug von dir in Plattdeutsch zu schreiben. So mußte wenigsten ich, es mehrere male lesen, was ich mit vergnügen getan habe. Schade dass ich nicht kontern kann, sonst würde ich es einmal aus der Sicht der sich freuenden "Aal" betrachten, wenn ihr Alldaachsschreck ihr zwei ruhige Tage schenkt. So ist das, ein langes Eheleben hat nicht nur Vorteile.
Rechtschreibung und Form müssen die Anderen kommentieren, das kann ich nicht.
LG Heike

Lieber Karlheinz,
über dein hessisch Gebabbel kann ich mich immer wieder kringeln
Allmählich verstehe ich fast alles, nur bei "die Aal" komme ich ins Schleudern - ist das vielleicht die "Alte"?
Prima zu lesen und höchst vergnüglich.
Herzliche Grüße nach Lüli aus unserer Haupttadt,
Heliane.

Liebe Heike, liebe Heliane,

dieses schon etwas antiquiert anmutende Gedichtlein spiegelt eine längst vergangene Zeit, in der die Männer noch unter Gleichgesinnten den Alltag vergessen wollten. Briefmarkensammeln ist ja inzwischen völlig aus der Mode gekommen, wenn ich das recht sehe.

Im Dialekt, der zur damaligen Zeit noch eher selbstverständlich war, lässt sich sowas leichter rüberbringen!

Herzlichen Dank Euch beiden und liebe Grüße aus Lüli von
Karlheinz

lieber Karlheinz

aber den Aal gab es doch immer beim Skat oder Kanaster und nicht beim Briefmarkentausch oder sehe ich das verkehrt?
Und hier oben an der Küste machen die Leute sich nichts aus Aal, da ist ihnen ein schöner Schinken lieber.
Mir gefällt Dein Dauschdaach super.
Zu DDR-Zeiten wurde auch gerne in Kneipen getauscht, meißtens war es Baumaterial. Zement gegen eine Tür oder Fenster ....
herzlich Ilona

Nee, liebe Ilona,
ich glaub, inzwischen dahinter gestiegen zu sein: Mit "die Aal" ist sicher die Alte, also die Ehefrau gemeint .
Herzlich,
Heliane.

Lieber Karlheinz,
ist meine Übersetzung richtig?
Herzliche Grüße nach Lüli,
Heliane.

Ihr Lieben,

die Aal hat mit dem hochdeutschen Aal natürlich nichts zu tun. Meine Alte im Sinne von meine Ehefrau heißt mei Aal auf Hessisch, weil das a besonders lang gesprochen wird.

Eich beide ganz hezlische Grieß aus Lützellinden, wo man übrigens ein ganz anderes Platt spricht bzw. sprach als das, was ich in meinen Gedichten benutze. Früher sagte z.B der Vater zu seinem eigenen Sohn in einem Anfall von Zärtlichkeit gern einmal "dau missgebuat", das war durchaus ortsüblich...

Karlheinz