Gewalttat

Ach, hört ihr die Flechten klagen,
ihnen ging es an den Kragen,
heute früh mit dem Kompressor.
Vorher ging es ihnen besser!

Wuchsen froh auf der Terrasse,
machten Flecke - zwar recht blasse,
doch sehr unschön für das Auge.
Erst versucht ich es mit Lauge

diese Dinger zu entfernen.
Schließlich aber musst ich lernen,
nur Gewalt und zwar die rohe
hilft, wenn ich sie echt bedrohe.

Hab das Druckgerät entschlossen
und gezielt dann angeschlossen.
Dies gab Lärm für viele Stunden,
doch die Flecke sind verschwunden.

Auch die Farben von den Steinen,
kamen wieder zum Erscheinen.

Liebe Heidi,
ich dachte immer, dass sich Klatschmohn und Flechten gut vertragen.

Dein Druckgerät macht nicht nur Krach, es holpert auch. Ich hätte dafür 2 "alte Nativen" anzubieten:
1. Hab die Düse unverdrossen
am Kompressor angeschlossen.
2.
Die Gewalt ist nicht vonnöten!
Ohne Sonne gehn sie flöten.
Den Entzug von allem Licht
überstehen Pflanzen nicht.

Hab’s mit Teichfolie versucht,
die nicht Lärm noch Gift ausstößt.
Ob die Flechte mich verflucht,
die sich ganz in Nichts auflöst?

Wieder sind die Steine rot
und was störte, ist nun tot.
Doch blüht nächstes Jahr der Flieder,
kommen sie ganz sicher wieder.

Ein schönes Alltagsgedicht aus dem Leben. (auch wenn es von Pflanzenmord spricht, doch wir sind ja keine )
So etwas lockert mal auf und lässt schmunzeln.
LG Ulrich

Ach Ulrich, sind die Flechten Pflanzen?
Ich dacht sie wären Zwischenwesen,
die auf kargen Böden tanzen.
Sowas hab ich mal gelesen.

Folien nahm ich auch zur Deckung
doch hier hat es nichts gebracht,
war nicht mal ne Flechtenschreckung,
denn die habe nur gelacht.

Jedes Jahr, wenn Sonnenstrahlen
draußen auf die Steine scheinen,
seh ich neue Flechten strahlen,
und vor Kummer muss ich weinen.

Drum komm ich mit dem Kompressor,
und dann ist es wieder besser!



Danke für Deine feine gereimte Antwort.
Liebe Grüße, Heidi

Liebe Heidi,
die Flechtenkunde ist sicher eine hoch interessante Wissenschaft, denn das Alter, die vielen Formen und vor allem die Farben dieser Spezies erregen die Neugier vieler Forscher; sie werden übrigens nicht den Pflanzen zugordnet. Sie wurden und werden (?) gegessen und beispielsweise als Büsche etc. bei Modelleisenbahnanlagen eingesetzt.
Deine Flechten gehören sicher nicht zu der verwertbaren Art und müssen vernichtet werden. Deine Gewalttat ist nur allzu verständlich.
In deinem lustigen Gedicht stecken einige vermeidbare Füllsel .
Mit großem Mitgefühl gelesen .
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Heliane,

ich danke für das Mitgefühl, das tut wirklich richtig gut. Die Flechten auf den Steinplatten kann man ganz sicher nicht essen, die sind einfach zu klein und haben sich in den Steinen richtig festgebissen, aber ich habe mal gehört sie seien immer die ersten Lebewesen weil sie so anspruchslos sind. Deshalb kommen sie wohl auch immer wieder. Ich freue mich, dass Du Dich mit den Flechten offensichtlich ausgiebig beschäftigt hast, es sind spannende Lebensformen.

Danke für den Kommentar,
herzliche Grüße, Heidi

liebe Heidi
ich kann Deinen Kummer gut nach vollziehen. Die halten sich so gar an den Dachpfannen und überall wo man sie nicht gebrauchen kann.
Allerdings habe ich den Kampf aufgegeben.
Ich habe gehört der saure Regen und die Umweltverpestung können ihnen nicht mal was anhaben.

herzliche Grüße Ilona

Liebe Ilona,
auch auf den Dachpfannen? Da sitzt bei mir Moos, das ist auch nicht so schön. Aber den sauren Regen wollen wir auch nicht. Oder kommen die vielleicht etwa vom sauren Regen?
Aber wie auch immer, Arbeit hat man immer in Haus und Garten usw. Ich habe heute am heiligen Sonntag sogar Unkraut rausgezogen. Aber das hat Spaß gemacht. Ich fühle mich danach total gut!
Ich wünsche Dir noch einen ganz schönen Sonntag-Muttertag.
Liebe Grüße,
Heidi