Barkassen und Pinassen - Gedränge
vor der schwarzen Wolkenwand,
Schauerleute,
die Gesichter zerfurcht,
ausgeträumt und
ausgeräumt  die Herzen
der Seefahrt .

Gebannt stehe ich davor.

Lieber Thomas,

Ich weiss ehrlich gesagt gar nicht, wie ich diesen kleinen Text nennen soll - lyrische Prosa? Ein Gedicht ist es nicht wirklich.

Es ist in der Tat eine Bildbeschreibung, das heisst eigentlich ist es die Summe des Eindrucks in einem Ausstellungsraum und bezieht sich auf die Nolde Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle, die Noldes Beziehung zu Hamburg im Focus hat.

Ich wollte nicht, dass mir so kostbare Worte wie Pinassen ( Boote aus Pinienholz) oder Schauerleute (Tagelöhner, die im Hafen die Ladung klären . Der Begriff kommt wohl aus dem Niederländischen sjouwen) entwischen, deshalb diese kleine Beschreibung.

Schön, wenn ich dich ein bisschen in die Kunsthalle mitnehmen konnte.

Liebes von

Anna

liebe Anna
Dein Gedicht hat mich in Erinnerungen schwelgen lassen.
Die schwarze Wolkenwand passt so gut zu den Schauerleuten. Die Seefahrer die rein gar nichts mit Romantik zu tun haben.

Ich denke nicht, das Du hier noch mehr beschreiben musst, hier ist einfach ein tolles Gefühl für mich entstanden, am Rande des Trubels im Hafen zu stehen.

Liebe Grüße Ilona

Liebe Ilona,

Das habe ich nur Herrn Nolde zu verdanken... und trotzdem bin ich auch, lieber Thomas, wie Ilona der Meinung, den Maler nicht im Titel zu erwähnen.Es geht in dem Fall um mein Empfinden bei der Bildbetrachtung und um das Zeichnen mit Worten, inspiriert durch Noldes Kunst.

Was ich allerdings erwäge , ist, einen kleinen Satz unten anzufügen. ( zum Beispiel : verfasst angesichts einer Nolde-Ausstellung oder so ähnlich)

Ich danke euch beiden für die Auseinandersetzung. ..

Liebe Grüße

anna

Liebe Anna Amalia,

Du hast ein Bild einer fremden Welt verdeutlicht,
er gibt viele dieser Bilder. Mir fiel spontan (kein Gedicht)
die Schlachtszenen in Döblins "Berlin Alexanderplatz" ein.

Es gibt noch viele Beispiele ...

Lg Jorsch