Lieber Jörg, "Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß, was ich leide" . Was hindert dich daran, diese Verse als Fließtext zu schreiben? Aussage und Gefühle blieben gleich, nur der Platz dafür wäre geringer . Es dauert mich, dich ein wenig veräppeln zu müssen, aber ich verstehe nicht, warum einzelne Wörter oder Satzfetzen untereinander geschrieben werden, wenn sie nebeneinander den gleichen Sinn ergeben. Ich erwarte keine Erklärung von dir, denn ich kenne mein Unvermögen, freie Lyrik zu begreifen. Der Inhalt bzw. die Aussage deines Werkes gefallen mir sehr . Herzliche Grüße, Heliane.
2. Jedes Wort, bzw. Zeile ist eine subjektive Aussage, die für sich eigenständig steht, chiffrenähnlich kannst Du sie nicht lösen, jedoch versuchen für Dich eine Interpretation zu finden. Eine mögliche Interpretation wäre z.B. eine Depression.
3. Erst im Vortrag bekommen die Zeilen ihren Charakter. Da ich ja weiss, was ich meine.
Nimm mich ruhig auf die Schippe, jede Frage und Kritik kann mich nur vorwärts bringen, schlussendlich eine mir eigene Form zu finden.
Die Art, wie Jorsch zu schreiben , erinnert mich unter anderem an Erich Frieds Gedicht : "Es ist, was es ist .." Wie schade wäre es , ein solches Gedicht als Prosatext zu setzen. Durch das fortlaufende Schreiben verlören für mich die einzelnen Zeilen ihre Bedeutung, die sicher durch das Vortragen noch eine vollkommen andere Gewichtung erhalten.
Inhaltlich und auch sprachlich gefällt mir dein Gedicht ausgezeichnet, lieber Jorsch ..
es ist schon ein schweres Kreuz mit dieser Krankheit, nicht nur der Depressive muss darunter leiden. Auch der Partner hat seinen Teil abbekommen, muss es leiden. Neben Dir ist auch ein Teil eigener Auseinandersetzung und eine Positionsbestimmung in einer Beziehung. Heute ist es nicht mehr vordergründig aktuell.
Die Gewichtung einer Wandlung zur Prosa kommt meiner Aussage weniger nah. schon allein die Zeilen:
Zitatin den Nächten neben dir
ist damit nicht zu beschreiben, weil sie wie man sie dreht und wendet immer auch Ausdruck verschiedener Gefühlswelten und momentaner Empfindungen sind.
Ob nun Prosa, Satzfetzen oder andere Draufsichten entstehen, ist mir eher Ansporn, Bedacht meines Weges und auch kritische Refexion meiner Gedichte. Bisher fühle ich mich eher bestärkt. Ich möchte den prosaischen Sinnzusammenhang belassen und wer es tiefer verinnerlichen möchte, sollte es so tun. Weiterhin beschäftigt mich die Frage, welchen Sinn eine Erklärung meiner Gedichte hat. Ich habe sowas bisher noch nicht gefunden, zusammengefasste Gedichte tragen maximal eine fassende Überschrift.
Danke für Deine Gedanken, ich habe Frieds Liebesgedichte, da fand ich Deinen Vergleich leider nicht. Jedoch das www hat es mir verraten.Zitat: Es ist was es ist sagt die Liebe ... Erich Fried hat eine lyrische Sprache, die mich sehr inspiriert. Die Form seines Dialoges entspricht meiner eigenen lyrischen Suche.
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