Der bleiche Mond blickt durch die Wipfel
und Nebel liegt auf tiefem Wiesengrund
ein Adler steigt hinauf zum Gipfel
im fahlen Licht zu früher Stund


der Wald verharrt in sanftem Schweigen
bevor der Wind die Blätter raschelnd treibt
sich langsam hin zur Erde neigen
in Rot und Gelb das Herbstblatt schreibt

die letzten Grüße schon mit schwacher Hand
im Dämmerlicht schwebt leicht ein Reigen
verwehte Zeit mit letztem Band
und Winter liegt schon auf den Zweigen

Liebe Carina,

Das klingt weich und wogend... Ich sah die Wälder Thüringens vor mir und konnte in die Stille eintauchen. Herzlichen Dank für den Ausflug!

Alles Liebe

Anna

Liebe Carina M.,

du erzeugst eine wirklich melancholische, aber eigentlich auch sehr zarte und sympatische Stimmung mit deinen Worten. Im S2V2 oder 3 fehlt glaube ich ein "zu". Sowas wie "sich zur Erde hin zu neigen", oder ich lese es vielleicht auch falsch. Was ist mit dem 'letzten Band' gemeint? Die letzte Verbindung eines Blattes zum Baum, oder vielleicht doch eine Schleife um das Geschriebene. Viellecht meinst du auch "ein Reigen verwehte Zeit mit letzem Band", dann weiß ich aber nicht was das Band ist und würde zu 'verwehter' statt 'verwehte' tendieren.

Also das Gedicht hat etwas, es hält mich in seinem Bann gefangen.

Liebe Grüße

Derolli

Liebe Anna,

ich liebe Bäume, Wälder und Ruhe, die mich oftmals innehalten lassen möchte.
Danke für Lesen und Eintauchen in meine Zeilen.

Liebe Grüße,
Carina

Lieber Rolli,

also, wenn ich es lese, so fehlt mir da kein zu.
Die Blätter die sich langsam zur Erde neigen.
Das letzte Band, ja was könnte das sein? Es könnte so einiges sein und ich möchte es hier dem/der Leser/in überlassen, was er /sie darin finden mag.
Was ich versuche ist, mit Worten Bilder zu malen. Ob es mir immer so gelingt, quien sabe?

Ich danke dir für deine Rückmeldung und wenn ich dich mit meiner Melancholie etwas einfangen konnte, ist es sicher gut gewesen dieses Gedicht zu schreiben.

Liebe Grüße,
Carina

PS *Im Banne des Drachen* stelle ich vielleicht auch einmal hier vor.
Schau mer mal

Liebe Carina,

ein schön klingendes Gedicht! Mit dem Band verbinde ich die Treue, die schon
in den Volksliedern (wie: Das Ringlein brach entzwei oder Das güldene Band usw.)
gebräuchlich waren. Von der Form her, hätte ich mir eine 4. Zeile in der 3. Strophe
gewünscht.

Ein paar Zeilen zum Schluss und Lg Jorsch

Zitat

---

Sonnenweiche Farben
mittagswarme Stunden
strahlen mir ins Herz

---

Hi nocheinmal,

das mit dem "zu" ist vielleicht den fehlenden Satzzeichen zuzuscheiben -

Zitat

---

bevor der Wind die Blätter raschelnd treibt sich langsam hin zur Erde "ZU" neigen

---

der Wind treibt die Blätter dazu an etwas "ZU" machen - nämlich sich "ZU" neigen.

Allerdings muss ich gestehen, dass man auch ohne das"ZU" deutlich verstehen kann was die Aussage ist.

Liebe Grüße

Derolli

Lieber Jorsch,

ich habe absichtlich auf diese letzte Zeile verzichtet, denn die Hoffnung aus Licht und Sonne kommt dann möglicherweise im Frühling ins Bild. Obwohl ja so eine Wintersonne auch durchaus ihren Reiz haben kann.

Es könnte aber, wenn ich denn eine letzte Zeile schreiben sollte, so lauten:
und Winter liegt schon auf den Zweigen.


Lieber Rolli,

es freut mich, wenn du mich nun verstehen kannst.
Es ist ja auch nicht immer so leicht, meine Gedankenwelt zu ergründen. Hat mal jemand gemeint.

Herzlichen Dank euch beiden.
Liebe Grüße aus einem , heute, nebeligen Herbsttag,
Carina

Liebe Carina,

die letzte Zeile passt für mich sehr prächtig - ein Gedicht!

Lg Jorsch

Lieber Jorsch,

dann füge ich nun auch die Letzte Zeile hinzu.

Ich danke dir für deine Gedanken mit meiner Melancholie.

Liebe Grüße,
Carina

Hallo Carina,
Du hast wirklich eine besondere lyrische Ader und Du hast ein bezauberndes Herbstbild hier gemalt.
In der Metrik hat mich aber doch etwas sehr gestört und zwar, besonders hier:
im fahlen Morgen zu so früher Stund
xXxXxxXxX
Du hast allgemein den Jambus benutzt, nur hier im dritten Versfuß hakt es. Das lässt sich aber leicht abwenden, wenn Du etwas umstellst. Etwa so?:
Im fahlen Licht zu früher Stund

Etwas Unregelmäßigkeit kommt auch rein durch die unterschiedliche Plazierung der weiblichen und männlichen Endungen, schöner wäre es, wenn sie bei so einem harmonischen Gedicht gleich plaziert wären.


Der bleiche Mond blickt durch die Wipfel (m)
und Nebel liegt auf tiefem Wiesengrund (m)
ein Adler steigt hinauf zum Gipfel (m)
im fahlen Morgen zu so früher Stund (m)

der Wald verharrt in sanftem Schweigen (w)
bevor der Wind die Blätter raschelnd treibt (m)
sich langsam hin zur Erde neigen (w)
in Rot und Gelb das Herbstblatt schreibt (m)

die letzten Grüße schon mit schwacher Hand (m)
im Dämmerlicht schwebt leicht ein Reigen (w)
verwehte Zeit mit letztem Band (m)
und Winter liegt schon auf den Zweigen (w)

Mit Gruß, Heidi

Liebe Heidi,

da hast du mich voll erwischt.
Ich achte (leider) nie auf solcherlei Regeln, vielleicht lerne ich es ja hier doch noch, und ich bin recht dankbar für eure Hilfe.

Habe jetzt die besagte Zeile geändert.

Herzlichen Dank und liebe Grüße,
Carina

Hi,

also liebe Klatschmohn, da würd ich mir die Silben nochmal genau anschaun:

Zitat

---

im fahlen Morgen zu so früher Stund
xXxXxxXxX
Du hast allgemein den Jambus benutzt, nur hier im dritten Versfuß hakt es.

---

Ich glaube das es schon gestimmt hätte (natürlich ist "zu so" ein arges Füllsel).

Cu

Derolli

Lieb Olli,
Wie betonst Du denn das "zu"?
Grüßli, Heidi

Hi Klatschmohn.

im FAHlen MORgen ZU so FRÜher STUND .x.x.x.x.x - das ist doch okay so?!
Also aud jeden Fall ist es nicht so betont wie du das geixt hat - da fehlt eine Sil e bei dir wenn ich richtig zähle.

Liebe Grüße

Derolli

Hallo Olli,
Stimmt, da hab ich was vergessen.
Ansonsten "betonieren" wir wahrscheinlich unterschiedlich.....
Lieben Gruß,
Heidi

Hmm..was nun? Alles zurück auf Anfang?