Aschermittwoch der Künstler

Wuchtig in die Stadt gemauert,
spätromanisch auf dem Platz.
Aschermittwoch ist´s. Es dauert,
voll bis auf den letzten Platz.

Paukenschlag: „Marche de Timbales“
welch ein Schrecken im Gewühl!
Ruh herrrscht nun im Kirchensaale,
Staatsorchester streut Gefühl.

Kunst und Kirche treffen wieder
hier zum Aschermittwoch ein.
Chorgesang und Kirchenlieder,
Schauspiel, Predigt im Verein.

Palmenzweig im Feuer kohlt,
und der Priester sagt: "Kehrt um",
Spricht, mit Aschenkreuz gezeichnet,
"glaubt ans Evangelium."

Liebe Heidi,

ich fange gleich mal an mit einem der Form, der Sprache und dem Inhalt gerecht werdenden Kommentar :
Die sehr gelungenen, stampfenden Trochäen mit betonten Kadenzen und treffenden Reimen, passen prima zum Inhalt.
Sprachlich sehr ansprechend; diese Verse Staatsorchester streut Gefühl. und dieser "glaub ans Evangelium." sind meine Favoriten. Möchtest du vielleicht noch ein "t" bei glaub anhängen?
Der Ascheermittwoch mag für Kirchengänger ein wichtiger Tag sein. Für mich ist es ein Tag wie jeder andere auch. Den Zinnober in den Kirchen kann ich mir jedoch recht gut vorstellen. Sollen sie doch ihre Biber verspeisen .
Dein Gedicht gefällt mir gut, ich habe es sehr gerne gelesen .
Herzliche Grüße,
Heliane.

Yep, Heliane!

Ein Kommentar wie er sein soll. Du gehst auf Form, Sprache und Inhalt ein, benennst die Reimform und sagst wie Dir das Gedicht gefallen hat.
So soll es sein und ich hoffe, dass ich das auch irgendwie so hinkriege bei anderen Gedichten.

Auf jeden Fall danke ich Dir für den netten Kommentar und die vorbildliche Ausführung desselben. Das t habe ich angehängt.

Liebe Grüße, Heidi