#1 | Yin und Yang
30.09.2014 12:47 (zuletzt bearbeitet: 30.09.2014 22:50)
Ostseemöwe
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gelöscht
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Hinter den knorrigen Windkiefern singt die Zeit vom flüchtigen Schimmer. Sie verfängt sich in den Zweigen, tropft Takt um Takt auf moosigen Grund. Es findet sich immer eine Rapunzelspinne. Sie wartet auf einen leichten Wind, überlässt ihr Haar der Brise. Der feine Faden bleibt irgendwann beim Nachbarn hängen, die Brücke zum Träumen hergerichtet. Sie befindet sich direkt zwischen Salzwiesen und seeluftgeschwängerten Bodden. Ich liebe diesen herben Geruch von Vergänglichkeit. Die Natur bleibt das einzige Maß der Jahreszeit. Sie richtet sich ein im Jetzt. Nimmt ihre Kinder mit auf die Reise. Heute sitzt eine Schar Amseln zum Frühstück auf einem Schlehengestrüpp. Sie picken die überreifen Früchte des letzten Sommers. Demut ankert tief an den Wurzeln des Maiglöckchens. Ist es zwecklos sie zu verpflanzen, dorthin wo unsere Erde sich zweigeteilt hat?
Liebe Ilona, eine schöne Miniatur, gut mit zu erleben! Auf einige Dinge möchte ich Dich jedoch hinweisen: Der erste Satz sollte besser mit Komma in den zweiten Halbsatz übergehen, der sicher mit 'sie' statt mit 'es' beginnt. Der 3. Satz ist kein Satz und muss somit auch angehängt werden (es fehlt das Subjekt). "Die Brücke zum Träumen..." dito, da fehlt was. Heute sitzt eine Schar Amseln auf einem Schlehengestrüpp zum Frühstück. -> besser: Heute sitzt eine Schar Amseln zum Frühstück auf einem Schlehengestrüpp. Vögel bleiben das einzige Maß der Jahreszeit. Diese Aussage verstehe ich nicht!?? Gern gelesen! LG Ulrich
lieber Ulrich vielen Dank für die Hilfe. Ich hoffe nun ist es besser.
ZitatVögel bleiben das einzige Maß der Jahreszeit. Diese Aussage verstehe ich nicht!??
Vögel spüren wann es Zeit wird ein Nest zu bauen, sich zu paaren, zu brüten und ihre Nachkommen auf den Flug in den Süden vorzubereiten. Wo nur noch Natur ist, dort wo ich diese Zeilen geschrieben habe, dort kann der Mensch sich auf die Vögel verlassen. Mein Vater hat mir viel erzählt warum die Vögel sich so und so verhalten. Hast Du schon mal was von den kleinen Vogelschutzinseln um Rügen gehört? Dort kannst Du all das erleben.
Liebe Ilona, was Du sagst ich richtig und ich kennen das auch, doch meine ich dass auch die Bäume, Bienen usw. es auch wissen uns messen. Warum also sollen Vögel das einzige Maß sein? Eine Frage habe ich noch vergessen, was beschreibst Du mit der zweigeteilten Erde? LG Ulrich
lieber Ulrich danke nochmal, ich habe die Vögel geändert und daraus Natur gemacht. Der letzte Satz soll in einen 2. Teil überleiten in die Welt der Großstadt, in die Welt von Glas und künstlicher Natur. Damit bin ich noch nicht so weit.
#7 | RE: Yin und Yang
01.10.2014 09:43 (zuletzt bearbeitet: 01.10.2014 15:39)
Heliane
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gelöscht
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Liebe Ilona,
ich muss gestehen, die Sprache gefällt mir überhaupt nicht, sie klingt abgehackt. Deine kleine Momentaufnahme beinhaltet einige sehr hübsche Metaphern und Bilder, die jedoch für meinen Geschmack ohne Zusammenhang bzw. Überleitung lediglich aneinander gereiht sind. Deutlicher und ganz bestimmt schöner wäre dein Werk als freie Lyrik, kurz und knapp oder auch in längeren Versen.
Ich möchte dir meine Kritik erklären: Die ersten drei Sätze zeigen 1. die schönen Windkiefern - ein harmonisches Bild, das zum Träumen einläd; 2. die tropfende Zeit - eine sehr schöne, die Phantasie anregende Allegorie; 3. die Rapunzelspinne! Wo kommt sie plötzlich her? Sie reißt heraus! Vielleicht wäre eine Leerzeile nach der "Zeit" sinnvoll? Die beiden letzten Sätze entziehen sich meinem Verständnis: Warum ankert Demut an den Wurzeln eines Maiglöckchens? Und wo ist unsere Erde zweigeteilt?
Mag sein, dass du stichwortartig deine Eindrücke notiert hast, aber für eine Kurzgeschichte ist das (für mich!!!!) zu wenig. Herzliche Grüße, Heliane.
nun ich gebe Dir Recht, dieser Text entstand so ganz unter freiem Himmel aus der Situation heraus. Es ist auch nur ein haber Text. Ich werde mal sehen was ich damit mache oder auch nicht.
spontan "unter freiem Himmel aus der Situation heraus", das hat was. Wie Möwen so sind. Ich biin gespannt, was du daraus noch machst, aber die Lockerheit (egal ob es nun ein Prosatext ist oder ein Gedicht wird) sollte möglichst erhalten bleiben.
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